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Ist die Nahversorgung in Büchen ausreichend? Einzelhandelskonzept soll Auskunft geben

Bürger werden zu Geschäften und Wünschen befragt

Lesezeit: 4 Minuten

Büchen (wre). Um abschätzen zu können wie gut die Versorgung in Büchen ist, soll ein Einzelhandelskonzept erstellt. „Damit wollen wir klären, ob zum Beispiel ein weiterer Lebensmittelmarkt notwendig ist, wenn Büchen weiter wächst“, so Bürgermeister Uwe Möller. Ab dem 1. Oktober können Bürger und Kunden an Befragungen teilnehmen, um so auch ihre Wünsche zu äußern, was und wo etwas in Büchen fehlt.

Erstellt wird das Einzelhandelskonzept von der Firma cima, die bereits in der vergangenen Woche eine Bestandsaufnahme vorgenommen hat. „Es wurden die bestehenden Einzelhandelsflächen mit ihren Sortimenten und Umsätzen je Quadratmeter bereits dokumentiert“, so Projektleiter Mark Hädicke. In der nächsten Phase soll dann die Kundenbefragung erfolgen. Damit will man sehen, wo der Einzelhandel gebraucht wird und welches Sortiment von den Bürgern gewünscht wird.

Kürzlich hatte die Wirtschaftliche Vereinigung Geesthacht (WVG) ebenfalls angekündigt, dass man ein neues Gutachten erstellen möchte. Dies sollte für den ganzen Südkreis gelten. „Das macht aber für Büchen keinen Sinn, denn wichtig ist erst einmal ein kommunales Konzept vor Ort“, so Hädicke.

„Das Konzept wird dann auch Grundlage für spätere Bauvorhaben sein“, erklärt Linda Reinke von der Büchener Bauverwaltung. „Märkte über 800 Quadratmeter müssen auch in die Landesentwicklungsplanung passen, das Gutachten dient dann dazu, dem Land vorlegen zu können, dass in Büchen noch Bedarf an einem Markt ist“, so Möller. Die rund 20.000 Euro Kosten für das Gutachten wären daher auch gut angelegt. „Das ist ein deutlicher Beitrag zur Daseinsvorsorge und auch ein Marketinginstrument“, ergänzt Möller. „Wir wollen ja auch verhindern, dass es uns so geht wie Lauenburg, wo es auch besser gewesen wäre man hätte ein richtiges Konzept entwickeln lassen“, sagt der erste Vorsitzende der Büchener Wirtschaftsvereinigung (BWV) Arndt Frech. Die BWV unterstützt daher die Erstellung des Konzeptes.

Ob nun noch ein neuer Lebensmittelmarkt nötig ist, soll die Studie zeigen. Als Nahversorgung gilt, was in einem Umkreis von 700 Metern liegt und innerhalb von zehn Minuten zu Fuß zu erreichen ist. „Durch die Neubaugebiete werden sich aber die Einwohnerschwerpunkte verschieben“, ist sich Uwe Möller sicher. „Wir wollen ja, dass die Bürger in Büchen einkaufen und nicht etwa nach Schwarzenbek fahren. Das Geld soll in Büchen bleiben“, sagt Arndt Frech.

Da auch abgefragt wird was die Bürger vermissen, ist sich Mark Hädicke bei einem Ergebnis schon fast sicher. „Ganz weit oben wird sicherlich ein Drogeriemarkt stehen“, so der Projektleiter. Klassisch ist auch der Wunsch der Jugendlichen nach einem McDonald. „Aber die würden wohl nicht nach Büchen kommen“, mutmaßt Hädicke. Mit dem Konzept soll auch festgelegt werden, wo welche Einzelhandelsflächen zugelassen werden um auch zu versuchen Leerstände zu vermeiden.

Bürgermeister Uwe Möller ruft alle Bürger aus Büchen und dem Umland auf, sich an den Umfragen zu beteiligen, damit ein möglichst breit aufgestelltes Ergebnis rauskommt. Bereits ab dem 1. Oktober liegen Fragebögen in den Fachgeschäften aus. Diese sind dann auch online auf der Seite der BWV herunterzuladen (https://bwv-buechen.de/). Die Abgabe erfolgt bis zum 27. Oktober in den Fachgeschäften, bei Arndt Frech oder im Bürgerhaus.

Ab dem 22. Oktober wird auch eine repräsentative Befragung durch die Firma NoceanZ aus Nürnberg durchgeführt. „Also nicht erschrecken, wenn jemand mit der Vorwahl 0911 anruft“, so Uwe Möller. Es werden 250 Haushalte in Büchen und 250 Haushalte aus dem Umland befragt. Die Befragung dauert rund zehn Minuten.

Zusätzlich gibt es am Freitag, 26. Oktober und Sonnabend, 27. Oktober, auch Befragungen durch Interviewer. Diese stehen einmal im Bereich Edeka/Aldi und Lidl sowie Penny und Getränke Hoffmann.

In den Büchener Geschäften werden an den Kassen auch die Herkunft der Kunden abgefragt. Einzelhandelsgeschäfte die sich über vier Wochen beteiligen starten ebenfalls am 1. Oktober. Geschäfte mit hohem Kundenaufkommen fragen die Herkunft vom 22. bis 27. Oktober ab. „Damit wollen wir sehen, aus welchem Umkreis die Kunden nach Büchen kommen und ob die Vorgaben des Landes damit übereinstimmen“, erklärt Hädicke.

Mitte November sollen die Ergebnisse der Befragung vorliegen und der Arbeitsgruppe vorgestellt werden. Im Januar 2019 soll es eine Entwurfsfassung für das Konzept geben. „Im ersten Quartal 2019 wird das Konzept dann in den Bauausschuss und die Gemeindevertretung gegeben“, so Linda Reinke. Das Einzelhandelskonzept soll dann eine Gültigkeit von rund zehn Jahren haben.