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DRK nimmt Sonderfahrzeug für Corona-Patienten in Betrieb

Lesezeit: 3 Minuten

Büchen (wre). Heute hat der DRK-Kreisverband in Büchen ein Sonderfahrzeug für CoVid-19 Patienten in den Dienst gestellt. Der Infektions-Krankentransportwagen (I-KTW) steht jetzt von Montag bis Sonntag von 10 bis 20 Uhr zur Verfügung.

Der Wagen ist eine „abgespeckte“ Version eines Rettungswagens und dient zum Transport von Menschen, wo sich die Corona-Infektion bereits bestätigt hat. Jetzt müssen dafür nicht mehr die Rettungs- oder Krankentransportwagen genommen werden. Diese stehen weiter für die bisherige Arbeit zur Verfügung. „In der vergangenen Woche hatte wir sechs bestätigte Fälle und 14 Verdachtsfälle, die wir transportiert haben“, berichtet der DRK-Kreisgeschäftsführer Peter Timmermanns.

Wenn es Verdachtsfälle bei den Mitarbeitern gibt, weil sie zum Beispiel mit Corona-Infizierten Kontakt hatten, werden sie derzeit in Quarantäne geschickt. „Wir sind derzeit noch gut aufgestellt und können die Mitarbeiter freistellen“, erklärt Saskia Popp, zuständig für die Hygiene beim DRK. „So müssen wir nicht die Empfehlung des Robert-Koch-Instituts anwenden.“ Diese sieht vor, dass bei Verdachtsfällen normal weitergearbeitet werden soll, allerdings unter Vollschutz.

Für das Fahrzeug wurden freiwillige gesucht, die die Fahrten übernehmen. „Wir wollten niemanden dafür bestimmen, aber es haben sich auch gleich von unseren DRK-Mitarbeitern welche gemeldet, die nun die Transporte übernehmen“, freut sich Timmermanns.

Um das Infektionsrisiko innerhalb des DRK zu minimieren, wurde der Rettungsdienst neu organisiert. Mit neun Interimswachen wurden die Teams auseinandergezogen. Auch soll nicht mehr innerhalb der Teams gewechselt werden, sondern als feste Einheit bestehen bleiben. Damit soll verhindert werden, dass das Virus sich unter den DRK-Mitarbeitern und freiwilligen Helfern verbreiten kann, sollte sich jemand infizieren.

Das DRK betreibt aber nicht nur den Rettungsdienst mit 165 Mitarbeitern, davon 130 Ehrenamtliche, auch in der Pflege sind 160 Mitarbeiter beschäftigt. „Wir haben natürlich wie alle anderen auch Probleme an Schutzausrüstung zu kommen. Die bisherigen Lieferanten sind fast alle weggebrochen“, so Timmermann.

Für die Beschaffung ist unter anderem Saskia Poppe zuständig, inzwischen in Vollzeit, da die Beschaffung derzeit deutlich mehr Zeit in Anspruch nimmt. „Wir verbrauchen derzeit 300 Kittel und Atemschutzmasken in der Woche“, so Popp. Verhandelt werden muss nun mit neuen Lieferanten. „Und was da teilweise angeboten wird, ist eine Frechheit“, sagt Timmermanns. „Wir sehen uns zum Beispiel genau an, wie lange ein Händler am Markt ist. Derzeit gibt es viele Neugründungen. Und oftmals bietet die dann angebotene Schutzausrüstung keinen Schutz, es wird mit Scheinzertifikaten gearbeitet“, sagt Peter Timmermanns.

Über einige Händler sind nur Großmengen zu ordern. Damit die Versorgung weiterhin sichergestellt ist, werden Bestellung nun über den Landesverband koordiniert, so können auch Großmengen abgenommen und vor allem auch bezahlt werden. „Noch sind wir aber gut aufgestellt. Zwei bis drei Monate können wir mit den bereits bestellten und bezahlten Materialien noch arbeiten. Und in der Regel kommen sie auch, wenn sie schon bezahlt sind“, erzählt Timmermanns der ergänzt, dass die DRK-Lager gut bewacht werden.

Die Stationierung des Sonderfahrzeugs in Büchen ist für Jan Frederik Schlie vom DRK-Einsatzstab ein Glücksfall. „Der Standort ist ideal, er ist zentral und die Wache gut ausgerüstet.“ Worte, die auch Büchens Bürgermeister Uwe Möller gern hört. Denn gern würde man den Standort für den Rettungsdienst stärken und für eine bessere Versorgung mit kürzeren Rettungszeiten auch für die umliegenden Dörfer sorgen.

Nach der Corona-Krise stehen vorerst zwei Dinge beim DRK auf dem Zettel. Der Krankentransportwagen für CoVid-19 Fälle wird wieder zurückgerüstet für normale Krankentransportfahrten. „Und wir machen eine riesen Fete mit allen Mitarbeitern“, verspricht Peter Timmermanns zum Abschluss.

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Foto: W. Reichenbächer