Ein Geesthachter Familienunternehmen erobert den Weltmarkt
- Details
- Veröffentlicht: Dienstag, 13. März 2018 14:32

Innovative Lösungen bei Faserverbundwerkstoffen von CTS
Lesezeit: 3 Minuten
Geesthacht (wre). Geesthacht ist nicht nur die größte Stadt im Kreis Herzogtum Lauenburg, dort gibt es auch viele innovative Unternehmen, die weit über die Stadtgrenze hinaus erfolgreich sind. Eines dieser Unternehmen ist die CTS Composite Technologie Systeme GmbH, kurz CTS. Die LOZ traf sich mit dem Firmengründer und geschäftsführenden Gesellschafter Joachim Wilczek um über das Erreichte, aber auch um über die Zukunft der Firma zu sprechen.
Seit rund 25 Jahren geht CTS innovative Wege mit den Faserverbundwerkstoffen. Was ursprünglich als Handelshaus mit dem Vertrieb dieser Werkstoffe begann, hat sich mittlerweile zum einem weltweit tätigen Unternehmen entwickelt das passgenaue und individuelle Lösungen anbietet. Inzwischen wird Joachim Wilczek von seinem Sohn Philipp Wilczek unterstützt. „In zwei bis drei Jahren werde ich mich aus dem täglichen Geschäft zurückziehen“, erklärt Joachim Wilczek. Ganz ans Aufhören denkt er dann aber noch nicht. „Dann könnte ich zum Beispiel im Beirat mitarbeiten und hätte mehr Zeit für die Produktentwicklung, die mir derzeit leider fehlt“, ergänzt Wilczek.
Der Firmengründer betont, dass das Leistungsprofil der Firma mindestens in Deutschland einmalig sei. „Wir bieten nicht einfach nur z.B. GFK-Gitterroste an, das machen andere Unternehmen auch. Bei uns liegt alles in einer Hand. Von der Planung über die passgenaue Anfertigung bis zur Montage kann von uns weltweit alles vorgenommen werden. Auch die Wartung können wir übernehmen“, erzählt Wilczek nicht ohne Stolz.
Um näher am Kunden zu sein, gibt es daher auch meist über Partner mehrere Büros über den Erdball verteilt. Für die Monteure ist es nichts Besonderes mehr, wenn sie in den Flieger steigen um in ganz Europa oder auch Saudi-Arabien oder im asiatischen Bereich CTS Produkte zu montieren. Ob das nun Plattformen für Offshore-Windkraftanlagen oder Bahnsteige und Brücken sind, es gibt viele Einsatzgebiete, wo langlebige und stabile Lösungen gefordert werden. „In Skandinavien montieren wir derzeit viele Bootsstege, weil die einfach langlieber sind als die bisherigen Holzkonstruktionen“, erklärt Wilczek.
Besonders stolz ist Wilczek auf ein neu eingeführtes Produkt. „Vaporcom bietet alle Vorteile eines GFK-Werkstoffes, ist aber nicht brennbar. Das eröffnet ganz neue Anwendungsgebiete“, so Wilczek. „Mit dem ebenfalls neuem Material Barlon haben wir eine Beschichtung, die Ammoniakbeständig ist. Gerade für Kühlhäuser ist dies eine wichtige Innovation. Es ist für uns als Unternehmen wichtig, dass wir pro Jahr circa zwei neue Produkte oder Anwendungen auf den Markt bringen um Wettbewerbsfähig zu bleiben und weiter zu wachsen“, sagt Wilczek.
Um Fit für die Zukunft zu sein, investiert CTS in den kommenden Jahren rund 600.000 Euro in neue Systeme und Strukturen. Wie in vielen anderen Branchen aber auch, hat CTS ebenfalls Probleme Fachkräfte zu bekommen. Derzeit arbeiten 52 Angestellte bei CTS, man ist aber auf der Suche nach weiteren Angestellten wie etwa Vertriebsleiter, Mitarbeiter für Fertigung und Montage oder Technische Zeichner. „Wir sind in Konkurrenz zu Hamburg, das ist nicht einfach. Aber als Familienunternehmen bieten wir auch viele Vorteile. Das Betriebsklima ist deutlich angenehmer. Ziel ist es, dass die Arbeitnehmer traurig sind, wenn sie Feierabend haben“, lacht Wilczek. Die Angestellten sind auch am Betriebsergebnis beteiligt. Läuft es für den Betrieb gut, gibt es einmal im Jahr auch für die Arbeitnehmer Bonuszahlungen.
Noch ist etwas Platz auf dem Gelände in Geesthacht, rund 20 Mitarbeiter könnten dort noch unterkommen. „Wenn wir aber noch weiter wachsen, müssen wir auch näher an die Kunden ran. Dann wäre beispielsweise eine weitere Zweigstelle in Nordrhein-Westfalen denkbar“, so Wilczek.
Mit dem nichtbrennbaren Faserverbundwerkstoff Vaporcom hat man bei CTS neue Möglichkeiten der Anwendung geschaffen. Foto: W. Reichenbächer