DGB fordert gerechteres Steuersystem
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- Veröffentlicht: Mittwoch, 30. August 2017 17:05

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Geesthacht (LOZ). Der Kreisverband Lauenburg des Deutschen Gewerkschaftsbundes will mit einer Veranstaltung am Dienstag, 12. September, um 18.30 Uhr im Oberstadttreff in Geesthacht zeigen, wie ein gerechteres Steuersystem aussehen könnte. Dazu wird mit Raoul Didier der Steuerexperte vom DGB-Bundesvorstand zu Gast sein und das Steuerkonzept des Deutschen Gewerkschaftsbundes vorstellen. Mit seinen Vorschlägen bezieht der DGB im laufenden Bundestagswahlkampf Stellung in der Diskussion um künftige Steuersenkungen.
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„Pauschale Steuersenkungen nutzen vor allem Gutverdienern und Wohlhabenden. Unser Steuersystem muss aber endlich gerechter werden“, gibt Herbert Vogel, Vertreter des DGB-Kreisverbands Lauenburg zu Bedenken. „Mit unserem Steuerkonzept würden 95 Prozent der Steuerzahler entlastet“, so Vogel. Lediglich die Topverdiener und Superreichen sollten stärker an der Finanzierung des Gemeinwesens beteiligt werden. „Wer viel verdient oder über ein hohes Vermögen verfügt, muss auch eine größere Verantwortung für die Gesellschaft übernehmen“, so der Gewerkschafter.
Für eine Familie mit zwei Kindern und einem jährlichen Bruttoeinkommen von 70.000 Euro ergibt sich aus dem Konzept des DGB eine Entlastung um knapp 1.000 Euro pro Jahr.
Die Vorschläge des Deutschen Gewerkschaftsbundes wurden von Experten durchgerechnet und beinhalten, neben Veränderungen bei der Lohn- und Einkommenssteuer, auch die Wiedereinführung der Vermögenssteuer, eine Reform der Erbschaftssteuer, Maßnahmen für besseren Steuervollzug sowie die Umwandlung der Gewerbesteuer in eine Gemeindewirtschaftssteuer.
„Steuersenkungen für viele Menschen sind richtig und wichtig aber Geld für Investitionen in die Infrastruktur, in Schulen und Kitas wird genauso dringend benötigt“, erklärt Herbert Vogel, der für die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) im DGB aktiv ist. Aus diesem Grund sieht das Steuerkonzept des DGB nicht nur eine Entlastung geringer und mittlerer Einkommen vor, gleichzeitig würden sich auch die Einnahmen für Bund, Länder und die chronisch klammen Kommunen erhöhen. Das Land Schleswig-Holstein könnte so gegenüber 2016 mit Mehreinnahmen von 860 Millionen Euro rechnen (+ 9%). Die Kommunen im Land hätten sogar 16 Prozent (480 Mio. Euro) mehr Mittel zur Verfügung.