Music In School: Schülern lernen Geschichte mit Live-Musik
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- Veröffentlicht: Donnerstag, 01. Februar 2018 12:59

Kulturelle Bildung und Sozialkompetenz für Schüler
Sandesneben (cb). Am Mittwoch, 7. Februar, startet in der Grund- und Gemeinschaftsschule Sandesneben ein vorbildhaftes Pilotprojekt, das im Kreis Herzogtum Lauenburg Schule machen soll: Music In School. Das nachhaltige Projekt verfolgt zwei Ziele: 1. Kulturelle Bildung, denn viele Schüler kommen nicht oder nur im Schulunterricht für eine Stunde in der Woche mit Musik in Berührung. Dabei bleibt es häufig, denn viele Eltern sind nicht musikalisch und können das Interesse ihrer Kinder nicht nachvollziehen, oder finanziell nicht in der Lage Ihren Kindern Musikunterricht zu finanzieren. Durch die Musik entdecken Schüler kreative Seiten an sich und finden möglicherweise ein Ventil mit stressigen Alltagssituationen umzugehen. 2. Sozialkompetenz: Bei der jeweiligen Veranstaltung lernen die Kinder und Jugendlichen die geschichtlichen und gesellschaftlichen Zusammenhänge kennen.
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In der Praxis geschieht dies dadurch, dass eine Live-Band vor den Schülern spielt und zwischen den Songs in lockerer Form erklärt wo und zu welcher Zeit die Songs entstanden sind und weshalb sie deshalb heute noch so klingen wie sie einst komponiert wurden. Somit bekommen die Schüler gleichzeitig einen Einblick über die Geschichte der Musik und verstehen gesellschaftliche Zusammenhänge. Diana Ross, Sängerin der legendären Soul-Band The Supremes, hat es einmal auf den Punkt gebracht: „Musik ist eine Reflexion der Zeit, in der sie entsteht.“
Das Trio Doctor Love Power aus Hamburg macht am 7. Februar den Anfang. Sie bringen druckvollen Rock’n’Roll, Soul, Blues und Country auf die Bühne. Keine loungigen Fahrstuhlklänge aus irgendeiner Plastikbox, sondern eine Gitarre, eine tighte Rhythmusgruppe mit dem ultimativ groovenden Beat und eine durchdringende Stimme, die an John Fogerty erinnert. Nach dem rund einstündigen Konzert erklären die Musiker den Schülern ihre Instrumente. Wer schon ein Instrument kann, hat die Chance mit der Band auf der Bühne ein Stück mitzuspielen. Die Idee dazu stammt von dem veranstaltungserfahrenen Christian Behrendt (49), unter anderem Initiator und Organisator des Volkslaufs „Trittau bewegt sich“, des Stormarner Kabarett- und Satirefestes „Die Wadenbeisser“ und des zweitgrößten norddeutschen Rhythm & Soulfestivals „Soulfieber“. „Mein Ziel ist es in diesem Kalenderjahr das Projekt an sechs weiteren Schulen im Herzogtum umzusetzen“, erklärt der zweifache Familienvater seine ehrgeizen Pläne.
Andreas Korte, Schulleiter der Grund- und Gesamtschule Sandesneben, und seine Vertreterin Christine Hoppe-Rebling freuen sich über das Engagement: „Musik verbindet Menschen und vermittelt Respekt gegenüber unterschiedlichster Kulturen. Die Entwicklung unserer Gesellschaft erfordert neue, ungewöhnliche Schritte damit die Kinder gegenseitigen Respekt lernen.“ Behrendt: „Für die Schüler wird das Projekt eine positive Wirkung haben, denn Musik verbindet ohne Worte dauerhaft Menschen und fördert prägend und nachhaltig den Abbau von Vorbehalten und Ängsten.“
Die Idee dieser Veranstaltung wird im weiteren Unterricht fortgeführt, um mit Hilfe der Musik gesellschaftliche und historische Zusammenhänge zu erklären. Bei den Schülern wird das Verständnis und die Toleranz für unterschiedliche kulturelle oder religiöse Hintergründe und Verhaltensweisen nachhaltig geprägt. Zielgruppe sind mittelfristig alle Schulen und somit alle Schüler im Kreis Herzogtum Lauenburg. Unterstütz wird die Auftaktveranstaltung finanziell durch die Vereinigten Stadtwerke in Ratzeburg, die Pension Rosenhof in Duvensee und die Gemeinde Panten.
Um die Idee kreisweit finanziell umsetzen zu können, benötigt Christian Behrendt allerdings Sponsoren, die auch die Auffassung teilen, die Kinder und Jugendlichen über die Musik dauerhaft zu verbinden und die Hemmschwellen aus kulturellen oder religiösen Gründen zu überwinden. Mehr Infos dazu unter der Rufnummer 04534 / 21 04 36.