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Schleswig-Holsteinischer Heimatbund tagte in Mölln

Lesezeit: 4 Minuten

 

Mölln (LOZ). Die diesjährige Jahreshauptversammlung des Schleswig-Holsteinischen Heimatbundes fand heute unter der Leitung des Präsidenten, Dr. Jörn Biel, in Mölln statt.

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Der Schleswig-Holsteinische Heimatbund (SHHB) ist der Dachverband von rund 240 Mitgliedsorganisationen. Dazu gehören z.B. regionale Heimatvereine, Orts- und Kreisgruppen, Volkstanz- und Trachtengruppen, Museen, Naturschutzorganisationen und nicht zuletzt niederdeutsche Vereine und Theatergruppen. Sie alle setzen sich dafür ein, die kulturellen und naturräumlichen Eigenheiten Schleswig-Holsteins auf Landesebene zu bewahren, zu fördern und zu vermitteln.

„Die Tendenzen in der politischen Entwicklung sind besorgniserregend. Populismus siegt über Vernunft, sicher geglaubte Werte wie Toleranz, Demokratie und Gleichberechtigung werden infrage gestellt. Der Begriff Heimat wird schnell je nach Interessenlage für die eigenen Zwecke genutzt.“ Landtagspräsident Klaus Schlie referierte auf der Jahreshauptversammlung des SHHB zum Thema Heimat: „Unsere Heimat wird uns in unsere Wiege gelegt, aber mit unseren ersten Schritten beginnen wir, sie zu gestalten. Wir tun das immer auch in der Gemeinschaft mit anderen Menschen. „Heimat“ ist zwar etwas Individuelles, aber stets aus der Beziehung zu anderen Menschen Erwachsendes“, führte Landtagspräsident Klaus Schlie in seinem Vortrag im Rahmen der Mitgliederversammlung des SHHB aus.

„Für alle Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner, die mit diesem Bewusstsein aktiv daran mitwirken wollen, Traditionen zu erhalten, kulturelles Leben zu pflegen und das gute Miteinander aller Menschen im Land zukunftsfähig zu gestalten, ist der Schleswig-Holsteinische Heimatbund seit Jahrzehnten ein verlässlicher und professioneller Partner.“

Heimat sei Tradition aber auch Moderne. Der Mensch gestaltet seine Heimat aktiv selbst und schafft so seinen identitätsstiftenden Lebensraum, der ihn mit anderen Menschen verbindet. Der SHHB will die Menschen dabei unterstützen, ihre Traditionen zu leben und ihre Heimat weiterzuentwickeln. „Wir setzen uns ein für Toleranz und Integration. Alle, die zur freiheitlichen und demokratischen Gemeinschaft beitragen, sind willkommen“, so der SHHB.

„Diesen Weg müssen wir auch im 21. Jahrhundert beschreiten und ich möchte den „Schleswig-Holsteinischen Heimatbund“ bitten, unser Land und unsere Gesellschaft auf diesem Weg mit zu unterstützen“, wandte sich Klaus Schlie an die Mitglieder des SHHB. Jörn Biel dankte Klaus Schlie für sein Vertrauen in die Arbeit des Heimatbundes. „Unsere Geschäftsstelle ist gut aufgestellt und die Mitarbeiter hochmotiviert. Anlässlich des 70-jährigen Bestehens des SHHB werden wir am 10. Juni 2018 einen Tag für und mit allen Schleswig-Holsteinern im Freilichtmuseum Molfsee feiern“, kündigte Biel an. Es sind alle Kulturgruppen eingeladen, diesen Tag aktiv mitzugestalten und die Vielfalt unserer Heimat zu zeigen.

Kreispräsident des Herzogtum Lauenburgs Meinhard Füllner und Möllns Bürgermeister Jan Wiegels, brachten in ihren Grußworten ihre Freude zum Ausdruck, dass der SHHB seine Jahreshauptversammlung in Mölln abhält.

Die Mitgliederversammlung des SHHB wählte einstimmig Hermann-Josef Thoben zum 1. stellv. Vorsitzenden und Serpil Midyatli zur 3. stellv. Vorsitzenden. Als Beisitzer im Präsidium wurden Monika Neufang und Heiko Gauert in ihrem Amt bestätigt.

„Ich freue mich über das erneut in mich gesetzte Vertrauen und die Mitarbeit im Präsidium des SHHB“, sagte Hermann-Josef Thoben und fuhr fort: „Der SHHB ist für die Zukunft gut aufgestellt. Ich freue mich, über die von Herrn Schlie zugesagte Unterstützung seitens des Landes.“

Auch Midyatli freute sich über ihre Wiederwahl: „Diese Bestätigung hat mich sehr gefreut. Ich möchte gerne das Begonnene weiterführen. Wir müssen die Arbeit des Heimatbundes mehr in die Öffentlichkeit tragen und unsere ganze Vielfalt präsentieren. Ziel ist es, weitere Mitglieder zu gewinnen.“

Das Präsidium wird weiter aktiv daran arbeiten, den SHHB als Servicestelle für seine Mitglieder, als Kompetenzzentrum für das Thema Heimat, als Netzwerk der norddeutschen Heimatkultur, der Heimatgeschichte und für die heimatlichen Naturlandschaften, ferner mit einem starken Engagement für die niederdeutsche Sprache und für das Trachtenwesen aufzustellen und zu stärken.

Prof. Dr. Holger Gerth wurde für seinen unermüdlichen Einsatz, insbesondere zum Schutz von Natur und Landschaft im Einklang mit den Menschen ausgezeichnet. Seit vielen Jahren engagiert er sich ehrenamtlich im Schleswig-Holsteinischen Heimatbund und ist Motor und Initiator zahlreicher Projekte.

Ob der Schutz von Knicks, die Planung von Wettbewerben, in öffentlichen Stellungnahmen, im SHHBPräsidium oder im Naturschutzverein Ruhwinkel – Holger Gerth vertritt den Schleswig-Holsteinischen Heimatbund auf zahlreichen Ebenen und in verschiedensten Naturschutzbelangen.

Heinrich Kautzky wurde in Abwesenheit für sein außerordentliches ehrenamtliches Engagement bei der Umsetzung des SHHB Projektes Chaussee Altona Kiel mit der Goldenen Ehrennadel des SHHB geehrt. Er hat sich mit der Wiedersichtbarmachung und Erfassung der Kulturdenkmäler entlang der Chaussee und der Erinnerungsarbeit an den Todesmarsch aus dem Konzentrationslager Hamburg-Fuhlsbüttel in das Arbeitserziehungslager Nordmark große Verdienste erworben. Die Ehrung wird am 5. Juli 2017 im Rahmen der Ausstellungseröffnung ‚Die Chaussee von Altona nach Kiel – Schleswig-Holsteins erste Kunststraße‘ im Landeshaus in Kiel nachgeholt.

Marianne Ehlers erhielt für ihren unermüdlichen beruflichen, wie auch ehrenamtlichen Einsatz für die schleswig-holsteinische Heimat und insbesondere für die plattdeutsche Sprache die Goldene Ehrennadel des SHHB. Die plattdeutsche Sprache lag ihr immer schon am Herzen. Das Wichtigste ist für sie, dass auch Kinder und junge Menschen die plattdeutsche Sprache wieder mehr nutzen. Denn nur so kann diese Sprache weiterleben.

Am Nachmittag wurde den Tagungsteilnehmenden ein buntes Rahmenprogramm geboten: Eine Naturwanderung durch das Pirschbachtal, eine plattdeutsche Führung zum Stadthauptmannshof und einen Vortrag zum Möllner Schalk Till Eulenspiegel im Quellenhof konnten von den Mitgliedern alternativ gewählt werden.