Kathrin Bockey zu Gast beim Kreisbauernpräsidenten Hans-Peter Grell
- Details
- Veröffentlicht: Donnerstag, 06. August 2020 09:34

Lesezeit: 2 Minuten
Duvensee (LOZ). „Im Rahmen meines Sommerprogramms habe ich eine Einladung des Kreisbauernpräsidenten Hans-Peter Grell aus dem letzten Jahr endlich umsetzen können. Für das Gespräch habe ich ihn auf seinem Hof besucht, den Familie Grell in Duvensee als GbR betreibt“, so die SPD-Landtagsabgeordnete Kathrin Bockey.
Ihnen zur Seite stehen 11 weitere Mitarbeiter, 3 Auszubildende und 2 Teilzeitkräfte. Der erste Teil des Vormittags begann morgens um 6.30 Uhr mit einer Hospitation auf dem Hof. Zunächst ging es in den Melkstand, wo in einem teilautomatisierten Verfahren alle 590 Milchkühe des Hofes gemolken werden. Gemolken wird in einer Tag- und einer Nachtschicht, die jeweils 7 Stunden dauert. „Kühe von der Weide holen, den Radlader steuern, aber auch das Ohrenmarken setzen bei den Kälbern, waren Teil meiner Aufgaben. Ehrlicherweise habe ich mich vor letzterem aus Angst vor unsachgemäßem Setzen der Marke gedrückt“, gesteht Kathrin Bockey. Mit dem Einstanzen der gesetzlich vorgeschriebenen Ohrmarke wird gleichzeitig eine Gewebeprobe genommen, die zur veterinärärztlichen Untersuchung eingeschickt wird.
Im Anschluss gegen Mittag gab es eine lebhafte Diskussionsrunde „im Coronabüro“ auf Heuballen im Stall. Mit von der Partie waren Hans-Peter und Knud Grell, André Jöns von der Geschäftsführung des Bauernverbandes, die Auszubildenden Kay Eiberg und Henrick Urbahns und die SPD-Vertreter Ulrich Hardtke (Amtsvorsteher) und Manfred Matzke (Umweltausschuss Kreistag). Sehr schnell wurde deutlich, dass den Bauern der globalisierte Markt schwer zu schaffen macht. Egal, ob es um die EU-Düngeverordnung geht oder um Fleischimporte, die Produktionsbedingungen sind in allen Ländern sehr unterschiedlich und dementsprechend auch die Preise. Der Konkurrenzdruck ist immens. Im Binnenmarkt kommt das Preisdiktat der Supermarktketten erschwerend hinzu, was sich besonders beim Milchpreis zeigt.
Die Abgeordnete Kathrin Bockey brachte gleich zu Anfang ihre Wertschätzung zum Ausdruck. „Landwirtschaft ist ein wichtiger Bereich der Daseinsvorsorge. Mir ist es wichtig, dass wir nicht der Versuchung erliegen, ökologischen Landbau gegen konventionelle Landwirtschaft auszuspielen. Alle Landwirte haben einen Anspruch darauf, von ihrer Hände Arbeit ordentlich leben zu können. Gleichzeitig muss es unser aller Anspruch sein, dass das Tierwohl berücksichtigt und immer weiter entwickelt wird.“ Sie begrüßt die Verschärfung von Tierhaltungsstandards, die ihr allerdings nicht schnell genug gehen. Diskussionen über Maßnahmen zum Beispiel gegen Kükenschreddern oder Kastenhaltung von Schweinen dauern ihr viel zu lange. „Schreckliche Lebensverhältnisse von Tieren müssen auch als solche benannt und abgestellt werden. Hier braucht es mehr konstruktive Zusammenarbeit von Verbänden und Politik.“ Bockey wünscht sich, dass sich Landwirte bei diesen Fragen nicht als Opfer sehen, sondern als selbstbewusste Mitgestalter einer besseren Landwirtschaft.