LWG-Fraktion will Bildungshaus für Lauenburg
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- Veröffentlicht: Montag, 23. April 2018 15:36

Gemeinsamer Neubau für Grundschule, Krippe, Kita, Hort und VHS–Gelände am Weingarten könnte dann für Wohnungsbau genutzt werden
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Lauenburg (LOZ). Bereits seit dem Schuljahr 2013/14 verzeichnet die Weingarten-Grundschule steigende Schülerzahlen. Dieser Trend wird sich nach Prognosen der Stadtverwaltung auch in den nächsten Jahren fortsetzen. Allerdings fehlen in dem 1881 erbauten Hauptgebäude die baulichen Voraussetzungen für eine moderne Grundschule.
Gleichzeitig besteht in Lauenburg ein Bedarf von weiteren 20 Krippenplätzen für Kinder unter 3 Jahren sowie 80 Elementarbereichsplätze (für Kinder von 3 – 6 Jahren). Auch die Volkshochschule strebt eine räumliche Erweiterung an, um z.B. zukünftig auch Bildungsurlaub anzubieten.
Die LWG-Fraktion in der Stadtvertretung möchte alle diese Bildungs- und Betreuungseinrichtungen in einem Neubau unter einem gemeinsamen Dach unterbringen. Ein solch innovatives Konzept in Form eines Bildungshauses wurde bereits erfolgreich in anderen Kommunen erprobt. Ein besonderer pädagogischer Vorteil bestehe darin, dass die Kinder über einen Zeitraum von sieben bis acht Jahren von der Krippe bis zum Abschluss der Grundschule an einem Standort bleiben und der Übergang vom Kindergarten in die Grundschule damit wesentlich erleichtert wird. Ferner entwickelt sich ein stärkeres soziales Lernen, wenn Kinder unterschiedlichen Alters aufeinandertreffen. Für die Eltern ergibt sich eine größere Planungssicherheit. Zudem können Räume gemeinsam genutzt werden, wie etwa nach Schulschluss durch die VHS, argumentiert die LWG.
Die Stadtvertretung hatte bereits im September 2016 die Verwaltung beauftragt, sowohl ein Konzept für eine Sanierung und den Ausbau der bestehenden Schule am Weingarten sowie alternativ einen Neubau an einem anderen Standort zu prüfen. „Ein abschließendes Ergebnis liegt uns allerdings bis heute nicht vor“, kritisiert LWG-Stadtvertreterin Ulrike Köller, die auch Mitglied im zuständigen Ausschuss für Soziales, Jugend und Sport ist. Um den Sanierungsstau der bestehenden Weingartenschule abzuarbeiten fanden erste energetische Sanierungsmaßnahmen für rund 500.000 Euro statt. Zudem soll noch in diesem Jahr ein Fahrstuhl angebaut werden, dessen Baukosten mindestens 350.000 Euro betragen.
Die LWGFraktion befürchtet, dass eine Gebäudesanierung in Teilabschnitten über viele Jahre am Ende teurer wird, als ein kompletter Neubau. Zudem seien ständige Bauarbeiten auch nicht gerade förderlich für einen geregelten Schulbetrieb. „Auch lassen sich die gravierenden Verkehrsprobleme sowie die desolate Parkraumsituation um die Weingartenschule am bestehenden Standort kaum lösen“, argumentiert LWG-Fraktionsvorsitzender Niclas Fischer.
„Wir müssen einfach akzeptieren, dass viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto zu Schule fahren und werden dieses Verhalten auch nicht ändern können“, so Köller und Fischer weiter. Gegen eine Sanierung der bestehenden Schule spricht zudem die ungünstige Gebäudesituation sowie der sehr beengte und von nachbarlicher Bebauung eingezwängte Außenbereich der Schule, der kaum erweiterbar ist. „Am Ende haben wir dann teures Flickwerk aber immer noch keine neue Schule“ befürchten die beiden LWG-Stadtvertreter.
Als möglicher Standort für ein Bildungshaus käme eine Teilfläche der Kleingartenanlage am Dornhorster Weg vor dem Wasser- und Schifffahrtsamt in Frage. Dieser Standort wäre verkehrlich optimal erreichbar und böte eine tolle Lernumgebung im Grünen, so die LWG. Das Schulgrundstück am Weingarten könnte für dringend benötigten Wohnungsbau verkauft und mit dem Erlös der Bau des Bildungshauses teilweise finanziert werden.
Die Lauenburger sind herzlich eingeladen, diesen Vorschlag mit den Stadtvertretern und Kandidaten der Wählergemeinschaft zu diskutieren und zwar bei einem „Wählerfrühstück“ am Samstag, 28. April, ab 9 Uhr bei famila sowie am 5. und 6. Mai auf der Gewerbeschau im Mosaik.