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Millionenförderung vom Bund für das Schloss Lauenburg

Lesezeit: 4 Minuten

Lauenburg (LOZ). Die Stadt Lauenburg erhält für die Sanierung und Nutzungsänderung des Schlosses Lauenburg auf Initiative ihres Bundestagsabgeordneten Norbert Brackmann (CDU) Fördermittel vom Bund in Höhe von 2,45 Millionen Euro. Denkmalschutz und Denkmalpflege sind zwar in erster Linie Aufgaben der Länder, die Erhaltung wichtiger nationaler Kulturdenkmäler ist von je her aber auch ein Schwerpunkt der Kulturpolitik des Bundes. Davon kann jetzt das Lauenburger Schloss profitieren.

Die Mittel aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm werden in drei jährlichen Teilbeträgen, beginnend noch in diesem Jahr, zur Verfügung gestellt. Brackmann, der das Projekt eng begleitet, zeigt sich hoch erfreut über den Geldsegen: „Allein hätte meine Heimatstadt das Projekt nicht stemmen können. Anlässlich der Haushaltsberatungen 2018 habe ich mit meinen Kolleginnen und Kollegen in den vergangenen Wochen intensive Gespräche geführt und um das Projekt in meinem Wahlkreis geworben. Mit Erfolg - schön zu sehen, dass meine Arbeit weiter Früchte trägt.“

Durch die nun realisierbare Umnutzung erhält das Schloss attraktive Veranstaltungsräume und ein Standesamt in Traumlage. „Im Zusammenspiel mit dem Hotelneubau wird es sich zu einer gefragten Adresse für Heiratswillige entwickeln“, ist sich Norbert Brackmann sicher. „Denkmäler dürfen keine geschlossenen Veranstaltungen sein, sondern sollen sich dem Bürger öffnen. Das durchdachte und zeitgemäße Nutzungskonzept wird diesem Anspruch vollumfänglich gerecht“, so Brackmann.

„Unabhängig von den Überlegungen der Stadtverwaltung, war es für mich aber auch wichtig, den von vielen Lauenburgern an mich herangetragenen Wunsch zu erfüllen, das komplette Ensemble nach einem Auszug der Verwaltung in besser geeignete, insbesondere barrierefrei erreichbare Büroräume, für die Öffentlichkeit zu erhalten. Vor dem Hintergrund der enormen Kosten einer umfassenden Sanierung sowie der dann entstehenden Folgekosten, ist die hohe Bundesförderung die einzige Möglichkeit, das Schloss auch in Zukunft als frei zugängliche Begegnungsstätte für alle Lauenburger und deren Gäste zu erhalten“, meint Brackmann und ergänzt: „So entsteht mit der historischen Altstadt, dem Fürstengarten und dem sanierten Schloss ein zusammenhängendes Netz von Denkmalen, das überregional ein städtebauliches Highlight werden kann.“

Die Kostenschätzung für die restauratorischen und substanzerhaltenden Maßnahmen am Schloss Lauenburg beträgt circa 4,9 Millionen Euro. Neben den Fördermitteln des Bundes wird die Finanzierung durch das Land Schleswig-Holstein (40 % der Kosten) und die Stadt Lauenburg (10 %) sichergestellt.

Hintergrund - Projektförderung:

Das im 15. Jahrhundert errichtete spätgotische Lauenburger Schloss ist Namensgeberin für das Herzogtum Lauenburg. Das Schloss wurde 1656 durch Artilleriebeschuss schwer beschädigt. Erhalten blieb lediglich der Turm und das im Jahre 1708 errichtete Amtshaus, das heute als Schloss bezeichnet wird. Seit den 20er Jahren wird das Gebäude ausschließlich von der Stadtverwaltung Lauenburg genutzt und ist sanierungsbedürftig.

Das Schloss ist Teil der denkmalgeschützten Sachgesamtheit „Schlossgebiet Lauenburg und Fürstengarten“ und ist vom Landesamt für Denkmalpflege Schleswig-Holstein als „national bedeutsam“ bewertet worden. Die umfassende Sanierung des Schlosses ermöglicht die Umnutzung dieses bedeutenden Kulturgutes. Künftig werden kulturelle Einrichtungen, wie die Informationsstelle „Schloss Lauenburg“, Veranstaltungsflächen und eine Verwaltungseinheit der Stadt Lauenburg sowie das Standesamt in die zweigeschossige Gebäudestruktur integriert.

Das Erdgeschoss wird zunächst durch die Neugestaltung des großzügigen Eingangsbereiches dominiert werden, der sowohl Touristen als auch Besuchern des Standesamtes und der Stadtverwaltung einen ersten Anlaufpunkt bietet und verschiedene Informationsmaterialien, wie Orts- und Veranstaltungspläne bereithält.

Damit erhält Lauenburg neben der bekannten Tourist-Information in der Unterstadt (Elbstraße 59) eine weitere Informationsstelle für Gäste der Stadt. Im Erdgeschoss befindet sich ein neugestalteter Sanitärbereich, der auch über ein barrierefreies WC verfügt.

Ein Schwerpunkt der Umgestaltung liegt auf der Verbesserung der Rahmenbedingungen für das Standesamt. Waren bislang Trauungen lediglich im Magistratssaal möglich und musste der Sektempfang aus Platzgründen mitunter sogar vor dem Gebäude stattfinden, so bietet das neue Raumkonzept deutlich komfortablere Optionen und wird so auch den gestiegenen Erwartungen der Hochzeitsgesellschaften gerecht. Ein – multifunktional nutzbarer – Wartebereich wurde geschaffen, der den Beteiligten ein Zusammenfinden vor der Trauung ermöglicht. Nach der Zeremonie können die frisch Getrauten künftig zwischen drei Raumgrößen (23 qm, 44 qm und 50 qm) wählen, um ihre Gäste zum Empfang zu laden.

Dass sich die beiden letztgenannten Räume im Obergeschoss des Gebäudes befinden, bereitet kein Kopfzerbrechen, denn durch den Einbau eines Fahrstuhles, sind beide Geschosse für Gäste barrierefrei zu erreichen.

Die im rechten Flügel des Obergeschosses gelegenen Veranstaltungsräume können multifunktional genutzt und nach Bedarf mit der notwendigen Zahl von Stühlen bestückt werden. Räume für Ausstellungen von Kunst- und Kulturschaffenden entstehen. Das Obergeschoss verfügt weiter über einen eigenen Sanitärbereich und eine kleine Küche.

Im linken Flügel des Obergeschosses wird weiterhin eine Einheit der Stadtverwaltung Lauenburg zu finden sein. Diese kann bei Bedarf für Sitzungen oder repräsentative Veranstaltungen ebenfalls auf die neu geschaffenen Tagungs- und Eventräumlichkeiten im rechten Gebäudeflügel auf gleicher Ebene zurückgreifen.

Wenn alles nach Plan läuft, werden die Sanierungs- und Umbaumaßnahmen im Jahre 2020 abgeschlossen sein und dem Schloss Lauenburg eine neue, kulturtouristische Prägung verleihen.