Aufregender Start ins neue Jahr in Brunstorf
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- Veröffentlicht: Montag, 08. Januar 2018 10:30

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Brunstorf (sun). Eigentlich sollte im Mittelpunkt des Brunstorfer Neujahrsempfangs die offizielle Verabschiedung von Bürgermeister Frank Lütten stehen, aber die aktuellen Hochwasserereignisse schoben sich in den Vordergrund des gut besuchten Empfangs in den Brunstorfer Gemeinderäumen. Sogar eine Absage war erwogen worden. Der nachlassende Regen und das sonnige Winterwetter machten die gemeinsame Begrüßung des neuen Jahres mit gut 80 Gäste doch möglich.
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Bereits im vergangenen Jahr hatten die stellvertretenden Bürgermeister Claus Nesemann und Herrmann Schwiesow den damaligen Bürgermeister Frank Lütten beim Neujahrsempfang und in den Amtsgeschäften vertreten müssen, da dieser erkrankt war. Zum 31. Juli 2017 trat Frank Lütten dann als Brunstorfer Bürgermeister aus gesundheitlichen Gründen zurück und Claus Nesemann wurde im September von der Gemeindevertretung zu seinem Nachfolger gewählt.
Neun Jahre führte Frank Lütten die Gemeinde und stemmte manches Projekt zum Wohle Brunstorfs und seiner Mitbürger. So erinnerte Claus Nesemann an die Einrichtung der Kindergartengruppe und die Verhandlungen zu einem neuen Kindergartenvertrag mit den Nachbargemeinden Dassendorf und Hohenhorn. Die Schaffung des Neubaugebiets mit umfangreichen planerischen Aufgaben fiel ebenso in Lüttens Amtszeit wie der Umbau des Gemeindezentrums, das dank Förderung des Landes energetisch saniert und umgestaltet zu einem Dreh- und Angelpunkt in Brunstorf werden konnte. Schnelles Internet holte Lütten nach Brunstorf und macht den Ort interessant für Neubürger, aber auch für Gewerbebetriebe, die sich an der Bundesstraße angesiedelt haben.
Frank Lütten wandte sich in seiner Rede an die Bürgermeisterin der Nachbargemeinden Martina Falkenberg (Dassendorf) und Hanna Putfarken (Hohenhorn) und dankte ihnen für die konstruktive Zusammenarbeit in Belangen des Kindergartens und im Schulverband. In harten Verhandlungen konnte der Neubau der Offenen Ganztagsschule an der Dassendorfer Alfried-Otto-Grundschule geplant und durchgeführt werden, so dass am 18. Januar die offizielle Eröffnung der Räume am Bornweg in Dassendorf erfolgen kann.
Die Gäste des Neujahrsempfangs dankten ihrem ehemaligen Bürgermeister Frank Lütten mit herzlichem Applaus für seinen Einsatz und stießen mit ihm auf das kommende Jahr an.
Unter den Gästen des Neujahrsempfangs waren mehrere Bürgermeister der Nachbargemeinden und Amtsvorsteher Klaus Hansen, die mit ihrem Besuch die gute Vernetzung unter den Kommunen unterstrichen.
Wie wichtig die Zusammenarbeit in der Region und auch mit Feuerwehr und technischen Hilfswerk sowie anderen Rettungsorganisationen ist, hatten die ersten Tage des neuen Jahres gezeigt. In Brunstorf drohte das Klärwerk überzulaufen aufgrund der starken, anhaltenden Regenfälle. Viel Regenwasser kam über die überschwemmten Felder aus Richtung Dassendorf nach Brunstorf und konnte von den Gräben dort nicht aufgefangen werden.
250 Hilfskräfte aus Brunstorf und der weiteren Umgebung der Freiwilligen Feuerwehren und des Technischen Hilfswerks waren hochprofessionell im Einsatz, wie Brunstorfs Wehrführer Jörg Ollesch berichtete. Mit bis zu vier Hochleistungspumpen, die bis zu 20.000 Liter pro Minute Regenwasser in die Gräben Richtung Bille pumpten, vor allem aber mit einem eilig angelegten Graben konnte das Klärwerk stabilisiert werden. Eine Überschwemmung hätte zu einer Überflutung des Gemeindegebiets mit ungeklärten Abwässer führen können.
Bei dem Bericht zu den vielen Einsatzstunden, die ehrenamtlich geleistet wurden zum Schutze der Region, wurde der Unmut vieler Bürger deutlich, dass der Kreis keinen Katstrophenalarm ausgelöst hatte. Möglicherweise bleibt dadurch die Gemeinde Brunstorf auf den Kosten dieses aufwendigen Einsatzes ebenso sitzen wie Kollow, wo die Durchgangsstraße überflutet war. Auch Kuddewörde und Aumühle mussten an den historischen Wasserlagen ihrer Mühlen aufwendige Rettungsaktionen leisten, um Schaden von Gebäuden und Menschen abzuwehren.
Nun setzen die Gemeinden auf die Solidarität des Kreises und eine mindestens anteilige Übernahme der Kosten für die Rettungseinsätze, die auch vom technischen Hilfswerk THW erbracht wurden.