Aktion Mensch fördert „Das Netzwerk Inklusion Schwarzenbek und Umgebung“
- Details
- Veröffentlicht: Montag, 26. März 2018 17:07

Lesezeit: 4 Minuten
Schwarzenbek (LOZ). Die Freude ist groß bei Lisa Fuhrmann und Carmen Mucha: „Wir sind sehr stolz, dass unser Projekt ‚Das Netzwerk Inklusion Schwarzenbek und Umgebung‘ in den nächsten drei Jahre von der Aktion Mensch gefördert wird.“
{loadposition google}
Der Projektträger Ergoaktiv e.V. wurde vor einigen Jahren von Therapeuten und Patienten der Praxis Mucha gegründet, zur Vertretung und Förderung von Menschen mit Behinderung in Beschäftigung und Arbeit. Ergoaktiv hatte zusammen mit Kooperationspartner im Jahr 2016 das Projekt „Die Inklusionisten“ gestartet als Vorläufer zu dem nun mit 177.000 Euro geförderten Vorhaben. Den Eigenanteil von 30 Prozent der Gesamtprojektkosten trägt Ergoaktiv mit Hilfe von Spenden.
„Wir wollen die Institutionen und Vereine zusammenbringen, die sich in Schwarzenbek mit der Inklusion von Menschen mit Behinderung beschäftigen“, erklärt Lisa Fuhrmann. Die Ergotherapeutin wird das Projekt „Das Netzwerk Inklusion Schwarzenbek und Umgebung“ künftig leiten. Zu ihrem Team gehören Anna-Lena Dombrowski als Empfangskraft sowie Pia Vogel, Anna Zeitler und Anja Neumann, die alle hauptberuflich im Therapiezentrum Mucha als Therapeutinnen tätig sind.
„Die Stadt Schwarzenbek und die Schwarzenbeker sind sehr aufgeschlossen gegenüber Menschen mit Behinderung und wir sind dankbar, dass wir hier so viel Interesse an der Inklusion von Menschen mit Behinderung finden“, unterstreicht Carmen Mucha beim Netzwerktreffen mit den künftigen Kooperationspartnern.
Neben der Brücke Schleswig-Holstein sind auch die Evangelische Familienbildungsstätte Schwarzenbek, die Louisenhof gGmbh, das Therapiezentrum Mucha sowie Kirsten Vidal, die Behindertenbeauftragte des Kreises Herzogtum Lauenburg, bereit, sich für die nächsten drei Jahre zur Kooperation im Sinne der Inklusion behinderter und nicht-behinderter Menschen in Schwarzenbek und Umgebung zu verpflichten.
In dem Projekt sollen inklusive Strukturen und Prozesse in Schwarzenbek und Region aufgebaut und verankert werden in den Feldern Freizeit, Bildung und Arbeit. Alle Mitwirkenden nennen sich „Inklusionisten“.
Jeder Kooperationspartner wird sich bemühen, jährlich für einen behinderten Menschen einen angemessenen Arbeitsplatz zu schaffen. Außerdem werden Angebote geschaffen, die ebenso von nicht-behinderten wie behinderten Menschen besucht werden können.
„Behinderte Menschen können als Übungsleiter-Helfer in Vereinen oder als Alltagsbegleiter in Seniorenheimen wertvolle Arbeit leisten“, unterstreicht Carmen Mucha. Sie hat bereits eine junge Frau mit Down-Syndrom als Übungsleiterhelferin ausgebildet, so dass sie als Urlaubsvertretung eine inklusive Zumba Gold-Gruppe selbstständig leiten kann.
„Wir möchten außerdem mit den „Inklusionisten“ behinderten Menschen Paten zur Seite stellen, um den Weg in die Vereine und Institutionen zu finden. Wir bieten den Vereinen auch gerne an, ihre Angebote in leichter Sprache zu bewerben“, erklärt Lisa Fuhrmann.
„Im IT-Bereich sind einige Besucher der Brücke Schleswig-Holstein durchaus kompetent, die Bedienung von Smartphones und Computer in einem inklusiven Kurs zu erklären“, betont Klaus Schmidt. Die Brücke möchte ihr Angebot im Café 39, Lauenburger Straße 39 in Schwarzenbek, zu einem offenen Treffpunkt weiterentwickeln. Aufgrund der guten Vernetzung der Brücke im Kreis setzt Lisa Fuhrmann auf einen Transfer der Projektidee von den Inklusionisten auf das ganze Kreisgebiet.
Die Mitarbeiter des Therapiezentrums Mucha wirken als Multiplikatoren. Sie wollen das Thema Inklusion mehr verbreiten und als Vorbild dienen. „Wir haben bereits ein Infoblatt „Inklusion“ in leichter Sprache entworfen, das in den Wartezimmern ausliegt. Damit möchten wir Lust machen, mitzumachen bei der Inklusion von Menschen mit und ohne Behinderung.“
In den kommenden drei Jahren werden regelmäßig Netzwerktreffen zum Austausch stattfinden, bei dem das Erreichen gemeinsam vereinbarter Aufgabenpakete besprochen wird. In eine Steuerungsgruppe sollen auch behinderte Menschen von den sechs Kooperationspartner entsandt werden. „Sie sind die Experten für ihre Behinderungen und wir brauchen ihre Mitarbeit, um zielgerichtet inklusive Angebote zu erarbeiten“, betont Projektleiterin Lisa Fuhrmann.
Ideen, Angebote oder Wünsche von Vereinen, Institutionen, Beiräten oder interessierten Privatpersonen sind sehr willkommen bei den Inklusionisten. Anna-Lena Dombrowski im Büro Schefestraße 4 in Schwarzenbek freut sich auf die Kontaktaufnahme.
Das Büro ist seit 1. März 2018 von 8 bis 16 Uhr erreichbar unter der Telefonnummer 04151 / 866 92 02 oder per Mail an inklusionszentrum@gmail.com.
Ergoaktiv wird beim Schwarzenbeker Familientag am 6. Mai an einem Infostand Fragen beantworten und Ideen aufnehmen. Außerdem wird in den Räumen Schefestraße 4 zeitgleich ein Tag der offenen Tür einen Einblick in die Freizeitangebote des Vereins ermöglichen.