Qualitätsentwicklung in der offenen Kinder und Jugendarbeit
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- Veröffentlicht: Freitag, 14. September 2018 17:28

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Schwarzenbek (LOZ). Auf Einladung des Schleswig-Holsteinischen Landesministeriums für Soziales, Gesundheit, Jugend, Familie und Senioren kamen achtzig Besucher aus ganz Schleswig-Holstein zu einer Fachkonferenz der offenen Kinder- und Jugendarbeit in die Jugendakademie Bad Segeberg. Anlass war die Ergebnispräsentation des mittlerweile abgeschlossenen zweijährigen Modelprojektes zur Qualitätsentwicklung in der offenen Kinder- und Jugendarbeit in Schleswig-Holstein, an der auch die Schwarzenbeker Jugendpflege teilgenommen hat.
Was sich nach trockener Theorie anhörte, offenbarte sich den Besuchern der Fachkonferenz schnell als kurzweilige Veranstaltung. Schon im Rahmen des Einführungsvortrages durch Prof. P. U. Wendt von der Universität Magdeburg zeichnete sich ab, dass die Auseinandersetzung mit dem Thema Qualitätsentwicklung durchaus reizvoll ist. Er schilderte auf humorvolle Art und Weise die anspruchsvollen Anforderungen an die Jugendarbeit, indem er deren Tätigkeit mit der Erwartung von Kunden an moderne Dienstleister verglich. Beide müssten heute jederzeit ein hohes Maß an Fachlichkeit aufweisen, schnell auf Herausforderungen reagieren und immer mit der Zeit gehen können. Um dem gerecht zu werden bedürfe es der Fähigkeit zur Reflektion der eigenen Arbeit und der strategischen Planung.
Am Qualitätsentwicklungsprozess nahm auch das Team der Schwarzenbeker Jugendpflege teil. „Das war ein anstrengender, aber sehr wertvoller Prozess, mit intensiven Auseinandersetzungen“, beteuerten die Mitglieder des Schwarzenbeker Jugendpflegeteams. Sie berichteten im weiteren Verlauf des Abends, wie sie sich mit der Entwicklung von Leitbild, Alleinstellungsmerkmal, Analyse der Rahmenbedingungen und schließlich dem Anpassen der Konzeption auseinandergesetzt haben.
Drei Künstler des Jugendkulturprojektes "Beat and Dance" aus Schwarzenbek performen während der Fachtagung auf der Bühne. V.l.n.r.: Jacob Haarbeck, Coralie Unger, Alexander Radulovic. Foto: hfr
Das die Jugendarbeit in der Lage ist ein hohes Maß an Qualität herzustellen, zeigte an diesem Abend auch die Aufführung der Künstler des Jugendkulturprojektes „Beat and Dance“ aus Schwarzenbek. Sie präsentierten zwischen den Informationsblöcken Musik aus ihrer aktuellen Show. Im professionellen Rahmen mit perfekter Sound- und Lightshow, sorgten sie mit ihren Darbietungen für emotionale Momente bei den Zuhörern, denen das ganze Spektrum von Ballade, über sozialkritischen Singer-Songwriter Lied bis hin zur handfesten Rockmusik geboten wurde. Die Gäste quittierten die Auftritte mit langanhaltendem Applaus und man konnte ihnen ansehen, wie sehr sie durch die Interpretation der jungen Künstler beeindruckt waren.
In der abschließenden Diskussionsrunde stellten sich die Projektteilnehmer dann den Fragen der Gäste. An dieser Stelle wurde deutlich, dass die Ergebnisse aus dem Projekt bereits deutliche Auswirkungen auf die praktische Arbeit der Jugendeinrichtungen haben. So findet in den Jugendhäusern inzwischen eine professionelle Datenerhebung zu den Bedürfnissen der jugendlichen Besucher statt, so dass die Zielerreichung überprüfbar wird und an die jeweiligen Bedürfnisse der Besucher angepasst werden kann. Am Ende der Veranstaltung wurde deutlich, dass es auch bei anderen Einrichtungen im Bundesland Bedarf an dieser Form der Qualifikation gibt. Moritz Haupt als Gastgeber vom Landesministerium zeigte sich denn auch hocherfreut über die gezeigten Ergebnisse und stellte die Weiterführung des Projektes in Aussicht.