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Leserbrief: Unwissende und zaudernde Bedenkenträger

Leserbrief zum Artikel „Siepert: Schnell entscheiden statt Eltern, Kinder und Lehrer hinzuhalten

Herr Siepert hat gut erkannt, dass es eines großen Mutes bedarf, die den Politikern anvertrauten Finanzmittel ohne Gesamtkonzept zu verplanen verbunden mit der Hoffnung, dass Steuern schon fließen und alles gut werde. Über diesen Mut verfügt die FDP-Fraktion, die - und das nur nebenbei - auch nicht nur aus drei Männern besteht, wahrlich nicht. Insofern hat Herr Siepert recht.

Obwohl nur schwierig vorstellbar, ist auch die FDP nicht allwissend. In diesem Punkt hat Herr Siepert erneut recht. Wir setzen etwa darauf, dass bei der Lösungsfindung die Schulrektoren mit eingebunden werden. Aus unserer Sicht besteht nämlich ein gewisser Grundverdacht, dass Rektoren auf dem Gebiet des Schulwesens Kompetenzen haben (mögen diese auch noch so klein sein im Vergleich zur denen eines Herrn Sieperts), die bei der Lösung schulischer Platzprobleme außerordentlich hilfreich sein könnten.

Es entbehrt zudem nicht einer gewissen Komik, dass Herr Siepert anschließend anregt, dass nicht der zweite vor den ersten Schritt gemacht werden dürfe. Da sind wir mit ihm einer Meinung. Abgesehen von der Widersprüchlichkeit seiner Aussage zu dem vorher Gesagtem, ist es auch unsere Überzeugung, jede Entscheidung sorgfältig zum Wohle der Stadt abzuwägen. Wir bevorzugen es, zunächst über eine seriöse Grundlage zu verfügen, bevor wir Beschlussvorlagen zustimmen, deren Folgen die finanzielle Situation der gesamten Stadt auf Jahrzehnte ruinieren kann.

Es stimmt zu dem auch, dass die Stadt bereits viel Geld für Studien ausgegeben hat. Aber nur derartige Studien bieten aus unserer Sicht eine seriöse Handlungsgrundlage. Zudem ist dem einen oder anderen wohl entgangen, dass wir etwa seit 2015 über eine Millionen Flüchtlinge in Deutschland unterbringen mussten. Das damals notwendige Handeln der Verwaltung warf viele Pläne schlicht über den Haufen bzw. verzögerte deren Umsetzung.

Die FDP-Fraktion wird auch weiterhin an Gesamtkonzepten arbeiten. Der von den Schulleitern vorgeschlagene runde Tisch stellt eine gute Möglichkeit dar, Wünsche und Möglichkeiten abzuwägen und auf ihre Realisierbarkeit hin zu überprüfen. Dieses Verhalten darf man selbstverständlich gerne als mutlos bezeichnen und möglicherweise verfügt Herr Sieperts CDU-Fraktion, die normalerweise für solide und rationale Sachpolitik bekannt ist, ja über mehr Mut, Humor und Wissen als der traurige Bedenkenträgerverein um Helmut Stolze.

Tim Hamann
Stellvertretender Fraktionsvorsitzender FDP Schwarzenbek