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Viele Ideen und Anregungen zum Klimaschutz in Schwarzenbek

Lesezeit: 5 Minuten

Schwarzenbek (sun). In der ersten Einwohnerversammlung dieser Wahlperiode stand das Thema Klimaschutz im Mittelpunkt. Seit 18 Monaten ist Kirstin Boltz als Klimaschutzmanagerin zuständig für die Umsetzung des Klimaschutzkonzepts der Europastadt. Sie berichtete nun über die Projekte, die aktuell durchgeführt werden oder bereits abgeschlossen sind.

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Klimaschutz im Kleinen zu betreiben wie Fahrrad statt Auto fahren oder regionale Produkte statt Lebensmittel aus Südamerika oder Asien einzukaufen. Größere, kostenintensive Maßnahmen wie die Modernisierung einer Heizungsanlage oder die Installation einer Solaranlage, können durch eine Energieberatung begleitet werden.

Mit dem Projekt „Zukunft zeigen" stellen lauenburgische Unternehmen ihr Engagement für den Klimaschutz vor. Eine Broschüre dazu gibt einen Überblick zu Beratungs- und Fördermöglichkeiten für Unternehmen. Die Ausstellung hat im Oktober 2018 im Rathaus der Stadt Schwarzenbek Station gemacht. Weitere Infos unter www.zukunft-zeigen.eu.

Das Folgeprojekt „Zukunft zeigen 2.0“ ist eine Beratungsreihe, in der Unternehmen im Herzogtum Lauenburg erfahren, wie sie Klima- und Umweltschutz gestalten können. Eine Veranstaltung dazu wird noch durchgeführt: „Ökologischer Fußabdruck und Nachhaltigkeit in Unternehmen“ am 28. Oktober im GITZ, Max-Planck-Straße 2, Geesthacht.

In der „Energie- und Klimawerkstatt der Region Sachsenwald-Elbe“ wurden im September 2018 drei Bürgerprojekte entwickelt: 1. Erneuerbare Energien effizient ausbauen: „Klimalüüd“, 2. Wissen vermitteln und zum Handeln anregen: „Regional + Plastikfrei“, 3. Klimafreundliche Mobilität stärken: „Elbe E-Car-Sharing“

Erfolgreiches Stadtradeln 2019

2019 beteiligten sich Schwarzenbeker erstmals am Stadtradeln des Klima-Bündnisses. Insgesamt legten 109 Radelnde 22.405 Kilometer zurück. Im Vergleich zur Autofahrt haben die 13 teilnehmenden Teams 3.181 Kilogramm Kohlenstoffdioxid in den drei Wochen vermieden. www.stadtradeln.de/schwarzenbek

Der Bahnhof Schwarzenbek wurde umgebaut, um den Radverkehr durch Bike + Ride Angebote zu fördern. Die Eröffnung der neuen Fahrradabstellanlage fand im Dezember 2018 statt. Es sind 100 neue überdachte Fahrradstellplätze entstanden, von denen ein Teil abschließbar ist und vier Schließfächer mit Lademöglichkeit zur Verfügung stehen.

Von der Stadt Schwarzenbek wird Elektromobilität gefördert und die Ladeinfrastruktur ausgebaut. Die erste Ladesäule für Elektrofahrzeuge steht seit Oktober 2017 im Hans-Koch-Ring beim Hagebaumarkt. Eine zweite E-Ladesäule wurde im November 2017 in der Compestraße vor der Polizei in Betrieb genommen. Seit April 2018 gibt es weitere Ladesäulen in der Möllner Straße am Netzcenter der Schleswig-Holstein Netz AG, beim Autohaus Päsler in der Hamburger Straße und seit Dezember 2018 am Müllerweg von Hansewerk Natur. Geplant ist die Aufstellung einer weiteren Ladesäule auf der Lauenburger Straße von der Vereinigte Stadtwerke GmbH.

Von einem Einwohner kam der Hinweis, dass das Laden an den Schwarzenbeker Säulen teilweise sehr teuer ist. Bürgervorsteher Matthias  Schirmacher will diesen Hinweis an den Bauausschuss weitergeben.

Bei der Erstellung des nachhaltigen Mobilitätskonzeptes für die AktivRegion Sachsenwald-Elbe werden die Themen Radwegeinfrastruktur, Bike- und Carsharing, E-Mobilität sowie Mobilitätsstationen und Knotenpunkte des ÖPNV untersucht. Während der Konzepterstellung wird ein Workshop stattfinden, bei dem Bürger ihre Ideen und Vorschläge einbringen können.

Steuerbare energieeffiziente Straßenbeleuchtung

Schwarzenbek hat mit Bundes-Fördermitteln die Straßenbeleuchtung auf energiesparende LED-Leuchten umgerüstet. Bis Ende August werden rund 1.800 Lampen gegen LED-Leuchten ausgetauscht und zusätzliche Dimmer eingebaut, um die Helligkeit in bestimmten Nachstunden zu reduziert. So können bis zu 80 Prozent der Energie eingespart werden, dies entspricht etwa 5,6 Tonnen CO2 pro Jahr. Künftig wird im städtischen Bauamt eine Stelle eingerichtet, die jede einzelne Leuchte entsprechen den Bedarfen vor Ort gesteuert werden kann hinsichtlich Helligkeit und Leuchtzeiten.

Für die städtischen Liegenschaften wird ein Energie- und Klimaschutzmanagementsystem eingeführt. Es wurde beschlossen, dass die Stadt Schwarzenbek am European Energy Award teilnehmen wird.

Gut 30 Schwarzenbeker nutzten die Einwohnerversammlung, um ihre Ideen einzubringen, wie Schwarzenbek weitere Maßnahmen in Sachen Klimaschutz und Artenvielfalt unternehmen könnten. Bürgervorsteher Matthias Schirmacher, Bündnis 90/ Die Grünen ließ nach lebhafter Diskussion über einige Ideen abstimmen, die in den nächsten Monaten in den städtischen Gremien beschäftigen sollen.

Einheitsbuddeln in Schwarzenbek am 3. Oktober

Mehrheitlich sprachen sich die Teilnehmer dafür aus, dass Schwarzenbek an der landesweiten Aktion „Einheitsbuddeln“ am Tag der Deutschen Einheit, 3. Oktober, teilnehmen soll. Dabei sollen Bäume auf öffentlichen Flächen gepflanzt werden, die Stadt soll dafür finanzielle Mittel zur Verfügung stellen. Angesichts der kurzen Vorlaufzeit soll am 3. Oktober eine Auftaktveranstaltung stattfinden, die in den nächsten Wochen zu weiteren Pflanzaktionen führt. Weitere Spontanaktionen zum Klimaschutz werden von den Bürgern gewünscht. Für deren Finanzierung soll in der Stadtkasse ein Umweltspendentopf eingerichtet werden.

Begrüßt wurde die Information von Bauamtsleiter Ralf Hinzmann, dass in Schwarzenbek ein Baumkataster in Arbeit ist, um die Bäume zu erfassen. Schon heut sei es möglich, so Hinzmann, für Straßenbäume Patenschaften zu übernehmen. In den Sommermonaten unterstützt dankenswerterweise die Feuerwehr den Bauhof bei der Bewässerung der Bäume an den Schwarzenbeker Straßen und Plätzen.

Das eindeutige Votum, dass in Schwarzenbek zukünftig möglichst wenig neu gebaut und Flächen versiegelt werden soll, geht von dieser Einwohnerversammlung für die laufende Überarbeitung des Flächennutzungsplans aus.

Auch sollen die Gremien über einen innerstädtischen Personentransport im Rahmen eines Mobilitätskonzepts nachdenken. Damit könnten Kinder zur Schule gebracht werden, statt mit dem Elterntaxi. Tagsüber könnten Senioren oder Fußgänger zu den Geschäften in der Innenstadt oder am Stadtrand befördert werden.

Energie-Genossenschaft könnte gegründet werden

In einer weiteren Veranstaltung soll die Einrichtung einer Bürger-Energie-Genossenschaft in Schwarzenbek diskutiert werden. Bei einem früheren Anlauf blieb die Gründung nach der Senkung der Einspeisevergütung in den Anfängen stecken. Nun soll erneut darüber nachgedacht werden mittels Fotovoltaik Strom für Schwarzenbeker Haushalte zu erzeugen. Die Bauabteilung der Stadt und die Klimaschutzmanagerin könnten mit ihrem Fachwissen dieses Vorhaben unterstützen. Bauamtsleiter Hinzmann wies auf Erfahrungen der Stadt bei der Kläranlage hin. „Fotovoltaik ist heutzutage nur noch sinnvoll, wenn der Strom selbst verbraucht wird. Einspeisen lohnt sich nicht mehr zu den heutigen Vergütungen.“

Künftig sollen Informationen zum Klimaschutzmanagement auf der Schwarzenbeker Homepage mittels eines eigenen Reiters leichter zu finden sein, so der Wunsch der Einwohnerversammlung 2019.

Auf ihr Projekt des regionalen, plastikfreien Einkaufs machte Melanie Burmeister aufmerksam. Sie hofft auf möglichst viele Mitstreiter, um in großen Mengen haltbare Nahrungsmittel einkaufen und verteilen zu können. Interessenten können sich unter www.nebenan.de über das Schwarzenbeker Projekt informieren.