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Vortrag: Martin Luther und die deutsche Standardsprache

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Gülzow (LOZ). Prof. Dr. Joachim Reichstein (Schleswig) geht in seinem Vortrag am Dienstag, 25. Februar, um 19 Uhr im MarktTreff Gülzow (Hauptstraße 21) der Frage nach, wie groß Luthers Einfluss auf unsere Sprache war. Der Eintritt ist frei.

Martin Luther wollte keine neue Kirche gründen. Und dennoch geht die Teilung der Kirche auf ihn zurück. Luther wollte auch keine geeinte deutsche Sprache begründen. Und dennoch hat er einen großen Anteil an unserer einheitlichen deutschen Sprachkultur.

Wie groß war sein Einfluss auf unsere Sprache? Die Antwort darauf gibt eine Zusammenfassung der sprachgeschichtlichen Forschung der letzten zwei Generationen zu diesem Thema. Luther war eingebunden in die kursächsische Schreibtradition Wittenbergs. Die hohe Autorität und weite Verbreitung von Luthers Bibelübersetzung, geprägt durch seine neue Übersetzungsmaxime und Sprachgewalt, wird als wichtiger Steuerungsfaktor in der jüngeren Sprachgeschichte gewertet.

Relevant war hier vor allem die Rezeption seiner Texte, besonders die Hochachtung, die Grammatiker, Drucker, Sprachgesellschaften und Literaten dem Reformator und seinen Texten entgegenbrachten. Friedensstreben war es, das nach einem gemein(sam)en Deutsch suchte. Hinter Luthers Sprachform der Mitte Deutschlands stand die Autorität von Gottes Wort – in deutscher Sprache. In der Geschichte des Neuhochdeutschen spielte Luthers Sprache eine wichtige Rolle: Neuhochdeutsch sprechen heute katholische und evangelische Christen gleichermaßen.

Die Veranstaltung ist eine Kooperation der Stiftung Herzogtum Lauenburg mit dem Verein Heimatgeschichte Gülzow und der Kreativgruppe MarktTreff.