Bürgermeisterin Borchers-Seelig tritt nicht noch einmal an
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- Veröffentlicht: Mittwoch, 11. März 2020 13:41

„Ich könnte meinen eigenen Ansprüchen nicht mehr genügen“
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Schwarzenbek (wre). Lange gab es nur Vermutungen, aber Bürgermeisterin Ute Borchers-Seelig (60) hatte sich bis zuletzt offengehalten, ob sie für eine zweite Amtszeit als Bürgermeisterin kandidieren wird. Nun ist es offiziell: „Ich habe gestern alle Mitarbeiter im Rathaus darüber informiert, dass ich nicht noch einmal antreten werden“, so Borchers-Seelig heute auf einer Pressekonferenz.
Der Ältestenrat und der Hauptausschuss wurden ebenfalls bereits informiert. „Ich habe mir viel Zeit genommen und lange und sehr gut überlegt, ob ich noch einmal antrete“, so die Bürgermeisterin. Aber dann wurde klar, noch einmal sechs Jahre als Bürgermeisterin wolle sie nicht auf sich nehmen. „Ich befürchte, ich könnte meinen eigenen Ansprüchen nicht genügen. Das Amt erfordert viel Zeit und Kraft“, begründet Borchers-Seelig ihre Entscheidung.
Bereits als Kämmerin habe sie oftmals sehr lange Arbeitstage gehabt. „Als Bürgermeisterin stand ich auch an Sonn- und Feiertagen zur Verfügung“, so Ute Borchers Seelig. Im Schnitt kamen so 70 bis 80 Arbeitsstunden in der Woche zusammen. „Darunter leidet leider auch die Familie“, erklärt Borchers-Seelig, die vier Töchter und fünf Enkelkinder hat. Künftig will sie mehr Zeit mit der Familie verbringen.
Seit Dezember 2014 ist Borchers-Seelig im Amt. Dabei blickt sie zufrieden auf diese Zeit zurück. „Wir haben in der Zeit viel erreicht und ein hohes Pensum vorgelegt. Wichtige Entscheidungen wurden von der Politik mitgetragen“, sagt die Bürgermeisterin. Lediglich beim Rathausanbau und bei der Personalentwicklung hätte sie sich etwas mehr Unterstützung von der Politik gewünscht.
Bis Ende November ist Ute Borchers-Seelig noch im Amt. „Bis dahin werde ich weiterhin meine volle Kraft für die Stadt einsetzen. Ich bin dankbar für die Zeit und werde weiterhin gern zur Arbeit gehen“, so die scheidende Bürgermeisterin. Ob dann der Ruhestand kommt oder eine neue Herausforderung angenommen wird, ist noch nicht klar. „Ich möchte aber erst einmal Zeit für mich haben und wieder zu mir selber kommen“, schließt Ute Borchers-Seelig ab.
Neben dem unabhängigen Kandidaten Norbert Lütjens tritt am 17. Mai Bürgervorsteher Matthias Schirmacher (Grüne) zur Bürgermeisterwahl an. Derzeit gibt es keine weiteren Kandidaten. Die Bewerbungsfrist läuft am 23. März ab, bis dahin könnten noch weitere Kandidaten ihren Hut in den Ring werfen.