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Brackmann (CDU): Bund investiert in Digitalisierung und Bildung für den Erhalt der Wirtschaftskraft

Lesezeit: 4 Minuten

Schwarzenbek (sun). Am 24. September wird der nächste Bundestag gewählt. Der Lauenburger Norbert Brackmann möchte für die CDU erneut das Direktmandat im Wahlkreis 10 erringen und damit zum dritten Mal für das Herzogtum Lauenburg im Bund vertreten. Rasmus Vöge, Kreisvorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung (MIT) der CDU im Kreis Herzogtum Lauenburg, hatte seinen Parteikollegen zu einem Mittags-Gespräch nach Schwarzenbek in Schröder’s Hotel eingeladen, um mit den Gästen zu diskutieren, was die Wirtschaft im Kreis Herzogtum Lauenburg von der CDU im Bund erwarten kann.

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„Deutschland steht heute gut da, die Indikatoren für die Entwicklung der Konjunktur zeigen weiter nach oben. Aber wie werden die Herausforderungen der Zukunft politisch gestaltet?“ Norbert Brackmann schlug in seiner Beantwortung den großen Bogen von fehlenden Facharbeitern über Digitalisierung bis zum Schienen- und öffentlichen Nahverkehr.

„Bis zum Jahr 2040 werden 9,8 Millionen Arbeitskräfte in Deutschland fehlen. Das ist ein Viertel der Arbeitsplätze, die dann nicht besetzt werden könnten“, erklärte Norbert Brackmann. Darum sei es nötig, gezielt Fachkräfte aus dem Ausland nach Deutschland zu holen, damit hier auch in Zukunft der wirtschaftliche Wohlstand gesichert ist. 

Bund gibt Milliarden für Digitalisierung aus

„Schleswig-Holstein ist kein Industrieland. Darum ist es wichtig, richtig einzuschätzen, wo neue Wertschöpfung möglich ist“, so Brackmann. Dabei spiele die Digitalisierung eine große Rolle. „Wir haben im Bund vier Milliarden Euro für Digitalisierung zur Verfügung gestellt.“ Bisher steht Deutschland in der Digitalisierung weit hinten in der europäischen Rangliste. „Dabei wird aber die digitale Verbindung zwischen den Betrieben nicht mit berücksichtigt und darin sind wir in Deutschland Weltspitze.“ Hemmschuh sind allerdings in der digitalen Kommunikation oftmals die öffentlichen Verwaltungen durch größenbegrenzte Mailserver, die unter anderem für elektronische Planungsunterlagen von Architekten oder Bauunternehmen zu klein sind.

Die Teilhabe auch kleinerer Gewerbebetriebe soll durch eine neue Förderungspraxis des Bundes verbessert werden, die nicht mehr den Anschluss der Mehrzahl der Betriebe in einem Gewerbegebiet vorsieht, sondern einzelne Antragsteller fördert. Die Betriebe müssen einen Eigenbeitrag von 2.000 Euro leisten.

„Die Digitalisierung kann nur erfolgreich sein, wenn wir die Menschen mitnehmen“, betont Norbert Brackmann. Die Arbeitnehmer müssen in zukunftsfähige Arbeitsfelder überführt werden. „Dabei muss man sich auch fragen, welche Berufsausbildung noch Sinn macht.“ Angesichts autonomer Bahn- oder LKW- und Busverkehre müsse überdacht werden, ob zum Beispiel noch Lokführer ausgebildet werden sollten.

Autonomes Fahren in regionalen Pilotprojekten

„Wir werden in der Region autonomes Fahren von Kleinbussen ausprobieren“, berichtete Norbert Brackmann. Dabei soll eine qualifizierte Begleitung die Akzeptanz der Passagiere durch Erklärungen und Hilfestellungen erhöhen.

Sorge bereitet dem Mittelstand, dass immer häufiger Ausbildungsplätze nicht besetzt werden können. „Handwerk hat wieder goldenen Boden und auch hier spielt Digitalisierung eine immer größere Rolle“, unterstreicht Brackmann. So erforderten unter anderem die aktuellen Energievorschriften viel Verständnis für neue Technologien.

„Wir müssen allerdings in den Schulen noch eine große Hürde überwinden, denn die Lehrer sind in Teilbereichen nicht mehr die Klügsten im Klassenraum. Die Schüler gehen kreativer und intuitiv mit den neuen technischen Möglichkeiten um.“

Bildung ist wichtiges Zukunftsthema

„Wir müssen in Digitalisierung und Bildung investieren, damit wir auch in Zukunft so leben können, wie wir es jetzt gewohnt sind“, betonte Brackmann. Es vergehe aber keine Veranstaltung, in der er nicht auf die föderalen Strukturen der Schulbildung angesprochen werde. „87 Prozent der Bevölkerung wollen Bildung in Bundesverantwortung sehen.“

Die Landespolitik müsse aufpassen, dass die Bürger sich nicht frustriert von ihr abwenden, weil die Bildung ein wichtiges Zukunftsthema ist.

In Schulgebäude investiert der Bund sieben Milliarden Euro, während sich Schleswig-Holstein unter der neuen CDU-geführten Landesregierung aus der Gebäudefragen zurückgezogen hat. „Wir hatten den Rückzug der Länder befürchtet. Aber das als erstes der Rückzug in Schleswig-Holstein stattfindet unter CDU-Führung, hätte ich nicht für möglich gehalten“, kritisiert Brackmann die entsprechende Passage im Kieler Koalitionsvertrag. Lehrerausbildung und personelle sowie sachliche Ausstattung der Schulen sind aber weiterhin Ländersache.

Ausbau des Schienenverkehrs scheitert an Gleiskapazitäten

Eine Ausweitung des Bahnverkehrs über Schwarzenbek ist aufgrund fehlender Gleis- und Bahnhofskapazitäten in Hamburg nicht möglich, so Brackmann. Er hat im Eisenbahnbundesamt eine Projektgruppe angestoßen, die sich mit europäischen Sicherheitssysteme beschäftigt. Damit könnte der Mindestsicherheitsabstand der Züge von derzeit fünf Minuten reduziert und die Gleiskapazität erhöht werden.

Brackmann riet, den Wunsch nach einem Bahnanschluss für Geesthacht nicht mit immer mehr Wünschen wie einer Stadtbahn für Geesthacht zu befrachten und damit unmöglich zu machen. „Realistisch ist vielleicht eine Verbindung von Geesthacht zum Frascatiplatz in Bergedorf.“

„Norbert Brackmann, ein Politiker mit Überzeugungen und festen Vorstellungen, den wir in den nächsten Bundestag wählen werden“, bedankte sich MIT-Vorstand Rasmus Vöge für informative 90 Minuten beim Mittagessen. Er betonte in Richtung Ausbau des Elbe-Lübeck-Kanals, für den Norbert Brackmann eine knappe Milliarde Euro Investition in den Kreis holen will: „Als Hafenmann weiß ich, dass sich Ladung immer ihren Weg sucht und ein ausgebauter Elbe-Lübeck-Kanal wird seine Ladung finden.“