„In den letzten zehn Jahren hat sich der Entgeltunterschied zwischen den Geschlechtern um gerade mal zwei Prozentpunkte verbessert, von 23 auf 21 Prozent, und damit bildet die Bundesrepublik das Schlusslicht in Europa“, so Conny Töpfer, stellvertretende Landesbezirksleiterin von ver.di Nord.
„Gerade am Internationale Frauentag muss die gesellschaftliche Herausforderung für Gleichberechtigung und für gleichwertige Bezahlung in den Vordergrund gerückt werden, wenn echte Gleichberechtigung keine hohle Phrase sein soll. Frauenberufe müssen deutlich aufgewertet werden. Gerade mit Blick auf die Altersarmut von Frauen sollten wir keine Zeit mehr verschwenden und Gas geben“, so die Gewerkschafterin weiter.
Den aktuellsten Daten von 2014 zufolge bezieht eine Frau im Schnitt nur 42 Prozent der gesetzlichen Altersbezüge eines Mannes in Westdeutschland und 23 Prozent in Ostdeutschland. Für Frauen ist die gesetzliche Rente die wichtigste und oft einzige Quelle der Altersabsicherung. Berücksichtigt man alle drei Säulen der Altersvorsorge – also neben der gesetzlichen auch die betriebliche und private Altersvorsorge – dann beträgt die Rentenlücke zwischen den Geschlechtern sogar 57 Prozent. (Gender Pension Gap).
Die durchschnittliche Rentenhöhe für Frauen betrug 2014 in Schleswig-Holstein durchschnittlich 603 Euro und in Mecklenburg-Vorpommern 836 Euro.
Die niedrigen Renten der Frauen sind das Spiegelbild ihres Erwerbslebens mit fatalen Folgen für das Alterseinkommen.
Im Rahmen von zahlreichen Veranstaltungen zum Internationalen Frauentag machen Gewerkschafterinnen ihre Forderungen nach einer eigenständigen Existenzsicherung und einer auskömmlichen Rente deutlich.