Zecken – der beste Schutz ist richtige Kleidung
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- Veröffentlicht: Montag, 29. Mai 2017 12:06

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Geesthacht (LOZ). Viele im Herzogtum freuen sich im Frühjahr darauf, endlich wieder draußen aktiv sein zu können. Doch Frühlingszeit ist auch Zeckenzeit. Die winzigen Plagegeister haften sich quasi im Vorbeigehen ganz unbemerkt an Kleidung oder freie Haut. Da Zecken Krankheitsüberträger sind, ist es besser, ihnen nicht als Nahrungsquelle zu dienen. „Nach jedem Aufenthalt im Freien sollte die Haut nach Zecken abgesucht werden. Der beste Schutz gegen Zeckenbisse ist die richtige Kleidung“, erklärt AOK-Niederlassungsleiter Jens Bojens.
Zecken lauern auf Gräsern und Sträuchern, im Unterholz, auf Wiesen und im eigenen Garten. Haben sie eine geeignete Stelle beim Menschen gefunden, betäuben sie die Einstichstelle und stechen gleichzeitig mit ihrem Saugrüssel durch die Haut, um an das Blut zu gelangen. Hilfreich ist eine möglichst helle Kleidung, da man Zecken gut darauf erkennen kann. Lange Hemden und Hosen, geschlossene Schuhe und eine Kopfbedeckung schützen bei Spaziergängen im Wald oder quer feldein. Oft hilft es, die Hosenbeine in die Socken zu stecken oder Insektenschutzmittel zu verwenden. Insbesondere Kopf, Nacken, Kniekehlen und Achselhöhlen sollten zusätzlich nach Zecken abgesucht werden, da Zecken gut durchblutete, dünne Hautstellen bevorzugen. Auch in Strümpfen oder Nähten können sich die kleinen Parasiten gut verstecken.
Der eigentlich harmlose Biss einer Zecke kann gefährlich werden, wenn das Tier so genannte Borreliose-Bakterien oder FSME-Viren (Frühsommer-Meningoenzephalitis) überträgt, die in die Blutbahn eindringen und Infektionen verursachen können. Wenn sich eine Zecke festgebissen hat, ist es wichtig, diese möglichst schnell zu entfernen. Mit einer speziellen Zeckenzange oder einer Zeckenkarte lässt sie sich meist gut herausziehen. Alte Hausmittel wie Öl, Butter oder Nagellack sind völlig ungeeignet. „Bleibt beim Herausziehen der Kopf der Zecke in der Haut stecken, sollte man einen Arzt aufsuchen. Ebenso, wenn sich erst viel später eine Rötung um die Einstichstelle bildet“, so Bojens.
FSME-Erkrankungen treten nur in bestimmten Gegenden auf, vorwiegend in Mittel- und Osteuropa. Für Deutschland weist das Robert-Koch-Institut (RKI) die Risikogebiete unter www.rki.de aus. Gegen die Erkrankung kann man sich aber vorbeugend durch eine Impfung schützen.
Häufiger als FSME übertragen Zecken aber Borreliose-Bakterien, die beim Menschen die so genannte Lyme-Borreliose auslösen können. Sie ist weltweit verbreitet und nicht auf bestimmte Risikogebiete beschränkt. Bis zum Auftreten erster Krankheitsanzeichen können nach einem Zeckenbiss Wochen vergehen. Das Übertragungsrisiko ist allerdings dann gering, wenn man die Zecke frühzeitig entfernt, da die Borrelien erst nach längerem Saugen, in der Regel nach 12 bis 24 Stunden, übertragen werden.
AOK-Tipp: Wie Zecken richtig entfernt werden
Die Zecke möglichst rasch mit einer Pinzette oder einem speziellen Zeckenentfernungsinstrument entfernen, dabei im Kopfbereich so nah wie möglich an der Haut anfassen (niemals am vollgesogenen Körper!) und dann vorsichtig und mit gleichmäßigem Zug gerade herausziehen.
Darauf achten, dass die Zecke nicht gequetscht wird. Hierdurch könnte mit Krankheitserregern infizierter Speichel oder Darminhalt vermehrt oder schneller übertragen werden.
Die Zecke auf keinen Fall mit Öl, Klebstoff oder Nagellack bedecken. Auch dies erhöht das Risiko einer vermehrten oder beschleunigten Übertragung von Krankheitserregern.
Die Wunde nach Entfernen der Zecke sorgfältig desinfizieren und beobachten, ob sich längerfristig eine Rötung um die Einstichstelle bildet. In diesem Fall unbedingt einen Arzt aufsuchen.