"Jazz in Ratzeburg" stellt das Jahresprogramm 2018 vor
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- Veröffentlicht: Mittwoch, 17. Januar 2018 13:04

Ratzeburg (aa/pm). Sicher hat jede Region ein paar erlesene Perlen in ihrer Kulturlandschaft. Beim Kreis Herzogtum Lauenburg kann sicher von einer ganzen Schatzkiste voller kultureller Perlen gesprochen werden. Hoch ist die Anzahl qualitativ hochwertiger Veranstaltungen. Eine dieser Perlen ist der Verein „Jazz in Ratzeburg“.
Im Rahmen eines Pressegesprächs am gestrigen Dienstag (16. Januar) gab der komplette Vereinsvorstand von „Jazz in Ratzeburg“ einen Rückblick auf das vergangene und einen Ausblick auf das aktuelle Jahr. „Das Jahr 2017 begann zunächst mit einem traumhaften Start: 300 Besucher kamen zu unserem Neujahrskonzert mit Tini Thomsens „MAX SAX““, beginnt der Vereinsvorsitzende Peter Köhler. Es sei ein deutliches Zeichen von Seiten des Publikums gewesen, dass der Verein unbedingt weiterbestehen und die kulturelle Arbeit wie in den bisherigen Jahren weiterführen sollte. „Wir erlebten ein absolut begeisterndes Konzert und es zeigte sich erneut wieder, welch wunderbarer Veranstaltungsort für Jazzkonzerte die Stadtkirche St. Petri sein kann“, so Köhler weiter.
Im März ging es dann weiter mit „Jazz Meets Klassik“, ein Konzert, was in Kooperation mit der Kreismusikschule Herzogtum Lauenburg auf die Beine gestellt wurde. Die bewährte Form des Kooperationskonzerts wurde neu belebt durch eine Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen Kreismusikschule und Jazzverein. Im zweiten Teil des Konzertes gestalteten Mitglieder des Jazzvereins einen Teil der Darbietungen.
Weitere Highlights in 2017 war ein Auftritt des Pianisten Martin Tingvall im Rokokosall des Kreismuseums, eine Neuauflage der bewährten Bluesveranstaltung mit der Band „Pass Over Blues“, ein Jazzkonzert beim Schönberger Musiksommer mit „No Tango“, ein mitreißendes Konzert von „UWAGA!“ - zwei Jazzgeiger, ein Akkordeonspieler, ein Kontrabassist und ein Perkussionist brannten mit ihrem Programm „Mozartovic“ ein musikalisches Feuerwerk der Sonderklasse ab.
Köhler: „Insgesamt gesehen sind wir durch dieses Jahr sehr ermutigt worden, dass auch der neue Vorstand die kulturelle Arbeit im Sinne des Publikums und des Vereins in richtiger Weise weitergeführt hat.“ Es habe sich aber auch gezeigt, dass angesichts der Zahl der aktiv mitarbeitenden Mitglieder im Verein die zahlenmäßige Reduktion der Konzerte ein guter Schritt gewesen sei bei gleichzeitiger hoher Qualität der einzelnen Events.
In das Jahr 2018 startet der Verein wieder mit einem „verspäteten“ Neujahrskonzert - und an einem für den Jazzverein ungewöhnlichen Wochentag, nämlich am Freitag, 9. Februar, im Rokokosaal. Köhler: „Uns ist es gelungen, eine junge aufstrebende, bereits mit Auszeichnungen versehene Band zu gewinnen – „Duck Tape Ticket“, ein Streichtrio (Violine, Bratsche, Cello), die deutschlandweit mit hervorragender Resonanz frische, groovende, jazzige Musik spielen“. Gleich beim Neujahrskonzert soll auch deutlich werden, dass im jetzt kommenden Konzertjahr Jugendförderung und Angebot von Workshops mit beteiligten Künstlern einen noch wichtigeren Stellenwert beim Verein haben wird. Es sei geplant, wie im Vorjahr in Zusammenarbeit mit der Kreismusikschule Herzogtum Lauenburg am Tag nach dem Konzert einen Workshop mit der Band für interessierte Schüler der Instrumente Violine und Violoncello durchzuführen. Hiermit wird auch ein erster Akzent gesetzt für das „Jahr des Cellos“; das „Instrument des Jahres“ der Landesmusikräte mehrerer Bundesländer ist in diesem Jahr das Violoncello.
Am 24. März findet wieder das bewährte Konzert „Jazz meets Klassik“ in Kooperation mit der Kreismusikschule Herzogtum Lauenburg statt.
Am 9. Mai findet das Konzert „Blues vor Himmelfahrt“ mit der Gruppe „Eight to the bar“ aus Hamburg statt. Veranstaltungsort ist wieder das Hotel Waldhof auf Herrenland, mit dem der Jazzverein seit einigen Jahren erfolgreich kooperiert.
Am 16. Juni kann eine der interessantesten Formationen der modernen Jazzszene im Rokokosaal begrüßt werden: das „MELT-Trio“. Köhler: „Sehr besondere Musik, die bei vielen Konzerten bereits die Zuhörer in ihren Bann gezogen hat - zwei der Musiker (Gitarrist und Schlagzeuger) waren im letzten Jahr für einen Jazz-Echopreis nominiert; außerdem spielt der Schlagzeuger unter anderem bei einer Band, die unter dem Namen „Frittenbude“ bereits die Besucher des HURRICANE-Festivals begeistert hat.“ Auch die Musiker dieser Band werden wahrscheinlich einen Workshop für interessierte jugendliche Musiker anbieten.
Ein Wochenende später, am 24. Juni wird der Jazzverein sich bei der Gestaltung eines Nachtkonzertes zur Eröffnung des Kultursommers am Kanal 2018 in Ratzeburg beteiligen.
Am 14. August findet ein erneutes Kooperationskonzert im Rahmen des Schönberger Musiksommers in Schönberg in Mecklenburg mit der Gruppe „SJAELLA“ statt – sechs Sängerinnen aus Leipzig, die Jazz singen, musikalische Vielfalt lieben und sich in unterschiedlichsten Genres von Musik zuhause fühlen.
Am 7. September, anlässlich des „Jahres des Cellos“, ist ein Sonderkonzert in Kooperation mit der Galerie AC Noffke im Haus Mecklenburg in Ratzeburg geplant. Das Cello, „Instrument des Jahres“ 2018, und die neu entstandene Kooperation zwischen der Galerie AC Noffke mit ‚Jazz in Ratzeburg“ bringt ein Konzert hervor, in welchem Peter Köhler (Violoncello, Elektrocello, Gitarre) und Benjamin Lütke (Percussion, Drums, Elektronik, Samples) ein Konzert gestalten werden, das mit Seele, Kreativität, Musikalität, Experimentierfreude sowie musikalischer Professionalität und in den wunderschönen Räumen der Galerie berühren und begeistern will.
Am 23. November findet dann noch einmal ein besonderer Konzert-Höhepunkt statt: so ist es gelungen, in Zusammenarbeit mit dem Folk Club Mölln einen der weltbesten Jazz-Harfenisten für einen Konzertabend zu gewinnen – der US-Musiker Park Stickney kommt nach Ratzeburg und spielt Jazz auf der Konzertharfe im Rokokosaal in Ratzeburg.
Zum Abschluss des Jahres, am 15. Dezember beginnt um 17 Uhr ein Weihnachtskonzert, veranstaltet durch die Ratzeburger Dommusiken in Zusammenarbeit mit dem Jazzverein. Es spielen dort junge Jazzmusiker, die in Berlin studieren - „Jakob Reisener & Friends“, teilweise auch unterstützt durch Christian Skobowsky, dem Domorganisten. „Wir freuen uns besonders über diese Zusammenarbeit, da Jakob früher ein eifriger Besucher unserer Konzerte gewesen ist“, verrät Peter Köhler.
Neben der Konzert-Veranstaltungstätigkeit plant der Verein außerdem, die noch nicht bisher ausreichend realisierten Ziele der stärkeren Kooperation mit Ratzeburger und Möllner Schulen in diesem Jahr verstärkt zu verfolgen. So soll zum Beispiel die Möglichkeit von Praktika im Bereich des „Veranstaltungsmanagements“ eröffnet werden. „Wir hatten im abgelaufenen Jahr leider noch zu viel mit der Konsolidierung unseres Vereins zu tun, um dieses Ziel zufriedenstellend erreichen zu können. Für 2018 sind dort aber konkretere Initiativen vorgesehen“, sagt der Vereinsvorsitzende.
„Sie haben einen tollen Ansatz, den Sie wirklich weiterverfolgen sollten“, beschied Udo Schlünsen, Vorstand der Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg. „Wir bekommen durch die Konzerte des Jazzclubs auch Gäste in die Region, die wir sonst nicht erreicht hätten“, zeigte sich auch HLMS-Geschäftsführer Günter Schmidt sehr zufrieden mit der Fortsetzung der Kooperation. Nicht selten würden Jazzfans aus Hamburg und dem Hamburger Umland den Weg nach Ratzeburg finden, oft verbunden mit einer Übernachtung vor Ort.
„Wir freuen uns sehr, dass auch im Jahr 2018 die Konzertreihe und die Arbeit des Vereins durch die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg und durch die HLMS gefördert wird. Wir möchten uns an dieser Stelle ausdrücklich für die bereits langjährig bestehende, verlässliche Unterstützung unserer Arbeit bedanken“, beschieden die Vorstandsmitglieder abschließend. Nur diese Förderung halte dem gemeinnützigen Verein den Rücken frei und gebe ausreichend Planungssicherheit, um ein solch hochwertiges Programm bei gleichzeitig niederschwelligen Eintrittspreisen und fairen Künstlerhonoraren auf die Beine zu stellen.