Post-Streik im Norden startet
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- Veröffentlicht: Donnerstag, 22. Februar 2018 10:44

Auch Mölln und Ratzeburg betroffen
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(LOZ). Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di Nord) ruft am heutigen Donnerstag, 22. Februar, 200 Brief- und Paketzusteller zu einem ganztägigen Warnstreik in Schleswig-Holstein auf. Betroffen sind Zustellbezirke in Kiel, Neumünster, Ratzeburg und Mölln. Durch die Warnstreiks erreichen rund 200.000 Briefe und mehr als 10.000 Pakete ihre Empfänger verspätet.
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Hintergrund des Arbeitskampfes ist die laufende Tarifrunde für die bundesweit 130.000 Beschäftigten bei der Deutschen Post AG. Auch in der dritten Verhandlungsrunde verweigerte der Arbeitgeber, zuletzt am 20. Februar, ein Angebot über eine lineare Entgelterhöhung zu unterbreiten.
„Diese provokante Haltung des Postarbeitgebers führt unweigerlich zum Protest der Beschäftigten. Wir haben die klare Erwartung, zu einer Einigung zu kommen. Die Deutsche Post AG, ein gesundes Unternehmen, das Milliardengewinne erwirtschaftet, ist in der Verantwortung, ein einigungsfähiges Angebot vorzulegen, statt sich über den berechtigten Protest der Beschäftigten zu wundern. Für die Beschäftigten der Deutschen Post gilt „2018 sind wir dran – Wir packen es an", erklärte im Vorfeld der Kundgebung der im Norden zuständige Landesbezirksfachbereichsleiter Postdienste Lars-Uwe Rieck.
Ab 8 Uhr werden die ersten Streikenden zur Streikversammlung auf dem Konrad-Adenauer-Platz in Neumünster erwartet. Gegen 10.10 Uhr startet ein kurzer Demonstrationszug über den Kuhberg hin zum Platz Großflecken, wo von 10.40 Uhr bis etwa 11.30 Uhr die zentrale Mitmachaktion und Kundgebung stattfindet. Gemäß dem Motto: Wir packen es an, ziehen die Teilnehmer das rollende Vorstandsbüro in Form eines LKW über den Marktplatz und holen sich dann die Kohle, die ihnen zusteht. Dort wird auch der ver.di-Landesbezirksfachbereichsleiter Nord/Hamburg, Lars-Uwe Rieck, sprechen.
ver.di fordert für die Tarifbeschäftigten eine lineare Erhöhung der Einkommen und Ausbildungsvergütungen um sechs Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Überdies soll eine tarifvertragliche Wahlmöglichkeit geschaffen werden, wonach der einzelne Beschäftigte einen Teil der zu vereinbarenden Tariferhöhung in freie Zeit umwandeln kann. Das bislang einmal jährlich aufgrund einer Leistungsbeurteilung gezahlte variable Entgelt will ver.di durch einen festen monatlichen Betrag ablösen. Zudem soll für die rund 32.000 Beamten des Unternehmens die so genannte Postzulage fortgeschrieben werden. Sie ist eine postspezifische Form der Sonderzahlung für Bundesbeamten.
Die vierte Tarifverhandlungsrunde findet am 26. und 27. Februar in Bonn statt.