Vernetzung von Senioren meist noch mangelhaft
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- Veröffentlicht: Samstag, 24. Februar 2018 17:17

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(LOZ). Seniorenräte sind in den vergangenen Jahren in Deutschland wie Pilze aus dem Boden geschossen. Im Kreis Herzogtum Lauenburg blicken die meisten Gemeinschaften bereits auf eine längere Lebenszeit zurück. Dabei haben sie unterschiedliche Schwerpunkte entwickelt. Die Themenauswahl reicht von Beratungen in sozialen Fragen, über Wohnraumbeschaffung bis hin zu Informations-Veranstaltungen und Unterhaltung. Die Seniorenbeiräte leisten in den Gemeinden wertvolle Arbeit, allerdings endet deren Bemühen schon ans den Ortsgrenzen. Diese Gruppierungen sind selten untereinander vernetzt.
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Oberhalb dieser örtlichen Seniorengremien haben sich Beiräte auf Kreis- und Landesebene gebildet. Der Landesseniorenrat hält Verbindung zur Politik und berät die Landesregierung in Seniorenfragen. Aus Kreisen der örtlichen Seniorenbeiräte sind im Landesverband acht Fachgruppen gebildet, die Vorschläge entwickeln und mit den politischen Gremien beraten.
Soweit die Theorie, in der Praxis finden die Senioren auf Kreis- oder Landesebene nur selten zusammen, um Ideen auszutauschen. Die sozialen Medien könnten helfen, hier Lücken zu schließen. Aber häufig misstrauen älteren Menschen diesen Hilfsmitteln und belassen es bei Telefon-Kontakten oder Leserbriefen in lokalen Zeitungen. Wer Hilfen in den Internetforen auf Kreis- oder Landesebene sucht, stößt allzu häufig auf unzureichende und veraltete Informationen. Dabei hat jeder der örtlichen Seniorenbeiräte Ideen entwickelt, die es Wert sind weitergegeben zu werden. Hier drei Beispiele:
Der Seniorenbeirat der Stadt Mölln vertreibt bereits in der siebten Auflage sein Heft „Senioren in Mölln“, eine Broschüre auf Hochglanzpapier mit Informationen für“ ein Leben in der Eulenspiegelstadt mit Herz“. Aufgelistet sind Informationen zu „Besser leben in Mölln“, Wohnen im Alter oder Tipps für Freizeit und Kultur und natürlich alle wichtigen Anschriften und Telefonnummern, die ältere Menschen zur Hand haben sollten. Finanziert wurde diese Broschüre durch Anzeigen.
Eine andere Art von Schriftstück hat der Seniorenbeirat des Ortes Börnsen aufgelegt und vertreibt diese über seine Mitglieder und das Gemeindebüro. Diese Notfallmappe enthält alle wichtigen Angaben zu der Person des Inhabers mit Notfallnummern, persönlichen Daten der Angehörigen, medizinische Daten, Vollmachten, Versicherungsunterlagen, Bankkonten bis hin zu bestehenden Verträgen. Sammeln und eintragen muss der Inhaber die Daten allerdings selbst. Diese Notfallmappe ist ein unverzichtbarer Bestandteil für ältere Menschen und kann eine wertvolle Hilfe in den letzten Lebensjahren bilden.
Eine ähnlich wertvolle Hilfe kann die „Notfalldose“ sein, die von „Volbert Hausnotruf“ in Bremen vertrieben wird und die es bereits zu mehreren Fernsehberichten gebracht hat. In diesem kleinen Behältnis, das am besten im Kühlschrank deponiert wird, stecken schriftliche Informationen über Krankheiten oder Unverträglichkeiten, die Einfluss auf eine Notfallbehandlung haben könnten. Dazu Eintragungen über notwendigen Medikamente, zu informierende Kontaktpersonen und andere nützliche Notizen. Diese Dosen sollen Ärzten und Sanitätern in Notfällen zur Schnell-Information dienen. Weitere Auskünfte zu den Notfalldosen unter www.notfalldose.de im Internet.