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Köche und Kellner: woher nehmen, wenn nicht stehlen?

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(LOZ). Die Ferienzeit hat begonnen und Schleswig-Holstein ist wie jedes Jahr das Ziel zahlreicher Urlauber. In der Hotel-, und Gaststättenbranche herrscht allerdings ein extremer Fachkräftemangel, zumindest wenn den aktuellen Berichten in der Tagespresse zu glauben ist. Doch ist dem tatsächlich so? Und wenn ja, profitieren die Beschäftigten von dem ansteigenden Bedarf an Arbeitskräften in dieser Branche? Der DGB-Kreisverband Lauenburg ist dem Thema auf den Grund gegangen:

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Im vergangenen Jahr sind im Kreis Herzogtum Lauenburg über 270 neue sozialversicherungspflichtige Stellen im Gastgewerbe entstanden. Im Juni des laufenden Jahres wurden ca. 170 offene Stellen im Bereich Handel und Tourismus gemeldet, zu dem auch das Hotel- und Gastgewerbe zählt. Allerdings gab es im Kreis, laut Statistik der örtlichen Arbeitsagentur, zur gleichen Zeit über 5-mal so viele Erwerbslose in dieser Branche. Zudem standen den gut 1.600 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Gastgewerbe knapp 1.300 Minijobbern gegenüber (Stand Dezember 2016).

"Es mag sein, dass in Hotels und in der Gastronomie unter anderem mit Personalwohnungen gelockt wird, aber die oftmals unsicheren, kurzfristigen und schlecht bezahlten Beschäftigungsverhältnisse stehen nicht zur Disposition", meint die Vertreterin des DGB-Kreisverbands Simone Kroll-Schilke.

Zwar gibt es in Schleswig-Holstein durch die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) abgeschlossene Tarifverträge für das Hotel- und Gastgewerbe, der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DeHoGa) hier im Lande tut sich nach Auskunft der NGG jedoch im Moment sehr schwer damit, die Entgelte vernünftig anzuheben um das Arbeiten in der Branche attraktiver zu machen. Schleswig-Holstein ist bei den Löhnen in der Branche Schlusslicht bei den westdeutschen Bundesländern.

„Unattraktive Arbeitszeiten und Stundenlöhne die häufig nur knapp über dem gesetzlichen Mindestlohn von 8,84 Euro liegen, locken keine Fachkräfte mehr an“, erklärt Simone Kroll-Schilke. Da könne es doch wohl keinen ernsthaft wundern, wenn Fachkräfte abwandern oder gar nicht erst zu finden sind.