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Wählergemeinschaft kündigt Widerstand an

LWG will Fürstengartenverkauf stoppen und Gebäudehöhe für Hotel reduzieren

 

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Lauenburg (LOZ). Die Lauenburger Wählergemeinschaft (LWG) unterstützt auch weiterhin das Hotelprojekt im Fürstengarten als wichtigsten Baustein der touristischen Weiterentwicklung Lauenburgs. „Gleichzeitig will die LWG aber im Gegensatz zu den Parteien die Belange der Bürger stärker berücksichtigen und reagiert damit auf die massive Kritik, die insbesondere an einem Teilverkauf von Flächen des Fürstengartens sowie der Massivität und Höhe des geplanten Hotelgebäudes geäußert wird“, erklärt der LWG Fraktionsvorsitzende Niclas Fischer.

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Ihre ablehnende Haltung zur Privatisierung von rund drei Hektar Fläche des Fürstengartens begründet die Wählergemeinschaft vor allem mit ihrem Misstrauen gegenüber dem Hotelinvestor, der bis heute unbekannt ist und dessen namentliche Nennung der Bürgermeister seit über zwei Jahren verweigert. „Stattdessen wird der Öffentlichkeit immer wieder der nette Herr Prantner vorgeführt, der aber lediglich als Hotelbetreiber fungieren soll. Wer garantiert uns, dass es sich bei dem Geheiminvestor nicht um eine Finanzheuschrecke oder einen sogenannten Hedgefonds handelt, für den das Hotel lediglich ein Spekulationsobjekt darstellt, das nach seiner Fertigstellung an dritte weiterveräußert werden soll“, so LWG-Fraktionsvorsitzender Niclas Fischer.

Nur der Verbleib des gesamten Fürstengartens in städtischem Eigentum stellt auch zukünftig dessen öffentliche Nutzung sicher. Damit das Hotelprojekt trotzdem realisiert werden kann, schlägt die LWG vor, dem Investor das benötigte Areal auf Erbbaurechtsbasis zur Verfügung zu stellen, womit die Stadt Eigentümer bliebe. Zwar ist der Verkaufserlös für das Fürstengartenareal als Bestandteil der Haushaltskonsolidierung eingeplant, jedoch ließe sich die Summe durch die geplante Veräußerung der Kleingartenflächen an der Berliner Straße kompensieren, so dass hier nicht weiter mit finanziellem Druck argumentiert werden kann.

Für die Zukunft fordert die Lauenburger Wählergemeinschaft von der Stadtverwaltung eine rechtzeitige und transparente Information der Bürger bei jeder Veräußerung städtischen Immobilienbesitzes. „Die bisherige Geheimhaltungsdiplomatie der Verwaltung muss beendet werden“, fordert LWG-Stadtvertreterin Ulrike Köller, die gleichzeitig das massige Bauvolumen des Hotelgebäudes mit seinen 65 Meter Länge und 20 Meter Höhe kritisiert. „Es droht hier eine Art zweites Hochhaus, das mit seinen fünf Stockwerken die Stadtsilhouette Lauenburgs weithin sichtbar negativ prägt“, so Fischer und Köller weiter. Sie fordern stattdessen eine dreigeschossige und pavillonartige Gliederung, die sich harmonisch in das Gartendenkmal einfügt.

Die LWG teilt aber nicht die geäußerte Befürchtung, dass das geplante Viersterne-Hotel eine Bedrohung für die vorhandenen gastronomischen Betriebe am Ort darstelle. So schaffe sich das Hotel seine Nachfrage selber u.a. durch eine Spezialisierung auf das Thema „Hochzeiten“. Davon dürften die ansässigen Betriebe eher profitieren, weil so insgesamt mehr zahlungskräftige Gäste in die Stadt gelockt werden, die dann bei ihrem mehrtägigen Lauenburg-Aufenthalt sicherlich auch gastronomische Angebote außerhalb des Hotels am Fürstengarten wahrnehmen. Die LWG plädiert für eine gründliche Beratung der vorgebrachten Stellungnahmen und Argumente der Bürger zum Bebauungsplan. „Gegen ein Durchpeitschen in der Stadtvertretung werden wir uns jedenfalls widersetzen “, so Fischer abschließend.