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Vorerst keine Unterstützung für famila in Lauenburg

Für SPD und CDU hat die Innenstadtentwicklung weiter Priorität

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Lauenburg (wre). Die Kieler Handelskette famila würde gern in Lauenburg bauen um sich zu vergrößern und um vor allem weitere Geschäfte anzusiedeln (wir berichteten). Unterstützung erhält famila dabei von der Lauenburger Wählergemeinschaft, die CDU und SPD vorwirft, das Vorhaben zu blockieren. CDU und SPD haben sich nun zu Wort gemeldet und betonen, die Wünsche von famila zu prüfen und gegebenenfalls berücksichtigen zu wollen. Allerdings erst, wenn die Innenstadt wieder aufgebaut ist. Es müsse erst der Edeka-Neubau und die Marktgalerie sowie das Hotel stehen, ehe über die Pläne von famila nachgedacht werden könne.

„Die CDU Lauenburg sperrt sich grundsätzlich nicht gegen eine Weiterentwicklung des Standortes von famila selbst. Es geht aber – entgegen den Behauptungen der LWG – ja nicht nur um eine Sortimentserweiterung bei famila selbst, sondern famila will auf dem Gelände weitere Discounter ansiedeln. Dies aber würde zum jetzigen Zeitpunkt die Vermietung der Verkaufsflächen an attraktive Unternehmen in der Marktgalerie und somit die Marktgalerie an sich gefährden“, argumentiert die CDU.

Der SPD Fraktionsvorsitzende Martin Scharnweber ergänzt: „Auch die SPD steht einer Sortimentserweiterung bei famila aufgeschlossen und positiv gegenüber. Allerdings nicht um jeden Preis und nicht zu diesem Zeitpunkt. Wir betrachten die Stadt als Ganzes und sind nicht willens, die Entwicklung an einer Stelle einseitig zu forcieren und sie damit an anderer Stelle zu gefährden, nur weil gerade Wahlkampf ist.“

Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU, Christoph Haase, „die Behauptung der LWG, dass sich famila aus Lauenburg zurückziehen würde, ist reinste Wahlkampfrhetorik und entbehrt jeder Grundlage. Die CDU Lauenburg steht nach wie vor an der Seite von famila.“

Der Vorsitzende der CDU Lauenburg, Gerhard Pehmöller: „Die Innenstadtentwicklung Lauenburgs mit Hotel, Edeka und Marktgalerie hat für uns höchste Priorität. Wichtig ist, dass die jahrelangen Bemühungen, die Innenstadt zu beleben, jetzt beginnen, Früchte zu tragen. Dies werden wir nicht durch populistische Anträge der LWG gefährden lassen.“

Die stellvertretende CDU Vorsitzende, Birgit Krosta ergänzt, „weder der Bürgermeister noch die CDU blockieren die Entwicklung von famila. Mit Herrn Christian Lahrtz, Geschäftsführer von famila, haben wir in Gesprächen vereinbart, die weitere Entwicklung des Standortes zu forcieren, sobald sich die Situation in der Innenstadt stabilisiert hat.“

Auch Scharnweber will den Ausbau voranbringen, allerdings erst zu einem späteren Zeitpunkt: „Wir werden die bestehenden Betriebe und Geschäfte weiterhin nach Kräften unterstützen. Auch im Bereich des famila-Marktes wollen wir einen Ausbau, aber ausdrücklich nicht auf Kosten der Innenstadtentwicklung. Die Herzkammer unserer Stadt sehen wir eindeutig nicht auf der grünen Wiese“

Christian Stockfisch, der Fraktionsvorsitzende der CDU, führt weiter aus, „Herrn Lahrtz ist die Problematik bekannt; er selbst hat wiederholt auf Nachfrage versichert, dass es famila selbst nur um eine geringfügige Flächenerweiterung ginge. Er möchte auf der Freifläche eine Vielzahl anderer Discounter ansiedeln, um seine eigene Geschäftssituation zu verbessern. “

„Erst wenn 2019 Edeka, Marktgalerie, Hotel und andere Einzelhändler im Herzen der Stadt ihren Betrieb erfolgreich aufgenommen haben, kann im Grunde über eine Zentrumsschädliche Ansiedlung weiterer Discounter entschieden werden. Die CDU Lauenburg wird weiterhin alles dafür tun, dass die positive Entwicklung unserer Stadt weiter voranschreitet. Die negative Ausrichtung der LWG zeigte sich bereits in der Diskussion in der Stadtvertretung über den Satzungsbeschluss über das Hotel und setzt sich in diesem Jahr weiter fort. Lauenburg braucht positiv eingestellte, handelnde Personen und Parteien und keine Personen, die Erreichtes schlecht reden und unsere Stadt mies machen“, erklärt die CDU weiter.

Für die SPD ist aber auch klar, dass es nun Zeit für Ergebnisse ist. „Um es klar zu sagen: Wir verstehen die Ungeduld und den Unglauben in Teilen der Bevölkerung, dass sich in der Innenstadt noch etwas bewegt, sehr gut. Zu oft wurde etwas angekündigt, zu oft etwas verschoben. Und auch die Geduld der SPD hat hier ihre Grenzen. Nur sind wir im Moment weiter in den Planungen als je zuvor. Die Post muss Mitte des Jahres ausziehen und der Investor der Marktgalerie hat die Planungen hier wieder aufgenommen. Wir vertreten deshalb den Standpunkt, dass es unschädlich ist, mit Planungen am Stadtrand noch etwas zu warten, um das zarte Pflänzchen im Innenstadtbereich nicht zu zertreten. Gemeinsam mit allen Beteiligten, auch famila, muss dann ein städtisches Gesamtpaket geschnürt werden.“

„Aber wie gesagt, auch unsere Geduld hat ihre Grenzen. Sollte sich dieses Jahr wieder nichts bewegen werden wir über einen Plan-B nachdenken müssen“, schließt Martin Scharnweber ab.