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Weiter keine Bewegung beim Edeka-Neubau

Mit Kommentar von Wolfgang Reichenbächer

Lesezeit:2 Minuten

Lauenburg (wre). Wie die LOZ gestern berichtete, zieht die Lauenburger Postfiliale Mitte Mai aus dem Gebäude an der Berliner Straße aus. Die Postbank selber schließt, ein paar Meter weiter wird eine Partnerfiliale die Aufgaben der Post übernehmen. Doch wie bereits gestern berichtet, ist der größte Mieter die Deutsche Post DHL Group mit dem Verteilerzentrum auf der Rückseite des Gebäudes. Und dort scheint es nach wie vor keine Einigung mit Edeka zu geben damit die Räume frei werden.

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Bereits im Juli 2017 hatte Edeka mitgeteilt, dass die Post Mitte 2018 aus dem Gebäude raus muss. Doch die Post wurde von dieser Nachricht selber überrascht und dementierte den Auszug zu diesem Zeitpunkt. Eine Erneute Nachfrage im Juli bei Edeka brachte kein Ergebnis. „Man prüfe den Sachverhalt und werde mitteilen, wenn es ein Ergebnis gibt“. Und so scheint es immer noch zu sein. Auf Nachfrage der LOZ konnte die zuständige Fachabteilung bei Edeka über zwei Tage nicht beantworten, ob das Postzentrum denn nun auch ausziehen wird. Dabei wäre eine Antwort recht einfach, ein Blick in den Mietvertrag und schon ist abzulesen, ob dieser über Mitte des Jahres hinaus besteht. Aber scheinbar gibt es noch keine Einigung zwischen Post und Edeka.

Die Post selber hält sich zwar ebenfalls bedeckt, sieht aber derzeit keine Änderung. „Es hat sich nichts zum vergangenem Jahr geändert, der Mietvertrag läuft derzeit noch“, erklärt die Pressestelle der Hamburger Zentrale. „Es gibt ja unterschiedliche Interpretationen des Mietvertrages, aber derzeit ist ein Auszug nicht geplant“, heißt es weiter, „eine kurz- bis mittelfristige Änderung wird es wohl nicht geben“. Wie lange man an dem Standort bleiben wolle, wollte die Pressestelle nicht mitteilen, man sei aber derzeit auch nicht auf der Suche nach einem Alternativstandort.

 

Kommentar von Wolfgang Reichenbächer

Lauenburg muss langsam Entscheidungen treffen

Seit vielen Jahren herrscht Stillstand in Lauenburg. Dort, wo eine Hefefabrik entstehen sollte, ist immer noch eine Wiese. Statt des angekündigten Wellness-Hotels ist nur ein staubiger Parkplatz zu sehen. Und die Marktgalerie, die wie das Hotel schon seit Jahren eröffnet sein sollte, ist ebenfalls nur auf dem Papier eine Idee. An dem geplanten Standort ist nur ein Bauzaun sichtbar, weil man die dort stehen Geschäfte schon mal abgerissen hat.

Es gibt viele Versprechungen und Ideen in Lauenburg, aber eine Umsetzung erfolgt meist nicht. Die Mehrheit der Kommunalpolitiker hält aber die Füße still und folgt dem Weg der Verwaltung. Dies hat bisher dazu geführt, dass kaum etwas in der Stadt bewegt wird. Der Hotelneubau steht in den Sternen, zumal der Planer in Ratzeburg ebenfalls ein großes Hotel plant. Der Edeka-Neubau ist ungewiss, und damit auch die Marktgalerie. Natürlich ist die Politik nicht für alles verantwortlich. So können weder Verwaltung noch Politik beispielsweise etwas dafür, wenn ein Unternehmen wie Edeka ein vermietetes Gebäude kauft und dann scheinbar davon überrascht wird, dass die Mieter auf Einhaltung der Verträge bestehen.

Warum aber beispielsweise eine Famila-Erweiterung von der Politik verwehrt wird, bleibt ein Rätsel. Man wolle zwar damit die Innenstadt schützen, aber geht so das Risiko ein, dass Lauenburg später ganz mit leeren Händen dasteht. Denn die Marktgalerie wird nur gebaut, wenn Edeka ebenfalls baut. Und Marktgalerie-Planer Frank Kiefaber hatte bereits mehrfach angekündigt, dass die Zeit dränge. Die Ursprünglichen Mieter stehen ohnehin nicht mehr zur Verfügung. Eine Eröffnung für 2018 nannte Kiefaber noch vor eineinhalb Jahren als späten aber noch machbaren Zeitpunkt. Dies wird nicht mehr umsetzbar sein.

Man hätte vielleicht in Lauenburg die Chance nutzen sollen, um bei der Kommunalwahl am 6. Mai die Bürger zu fragen, ob sie weiter auf die Projekte warten wollen, oder lieber den Famila-Neubau auf der grünen Wiese sehen würden. Während Famila eher auf Discount-Fachmärkte setzt, soll die Marktgalerie eher hochwertige Waren wie Markenmode anbieten. Eine Branche, die derzeit schwer zu überzeugen ist in kleine Städte wie Lauenburg zu kommen.

Nun würde die LWG zwar gern Famila unterstützen, und die SPD will bis zum Herbst Ergebnisse bei Edeka und Marktgalerie sehen, aber wirklich Bewegung kommt nicht in die Sache. Das ist schade für die Bürger, die derzeit weder das Eine noch das Andere bekommen. Bei einer Bürgerbefragung wäre die Politik auf der sicheren Seite. Wollen die Lauenburger auf die Marktgalerie warten, wäre die Diskussion um die Famila-Erweiterung damit zumindest vorerst auch beendet. Entscheiden sich die Bürger für Famila, würde Bewegung in die Stadt kommen, und falls die Marktgalerie wegen der Famila-Erweiterung nicht gebaut wird, wäre es ebenfalls die Entscheidung der Bürger.

Die Politik muss dann aber auch den Mut haben, die Bürger entscheiden zu lassen, auch wenn dies nicht unbedingt der eigenen Vorliebe entspricht.