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Lauenburger Senioren ließen sich erklären, was Frauen so im Wald treiben

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Lauenburg (LOZ). Der Wald hat die Menschheit seit Ewigkeiten beschäftigt: Lieder, Geschichten, Gedichte und andere Mythen künden von den Wundern dieses Naturereignisses, zumal dieses in der Neuzeit immer kleiner wird. Die Menschen stemmen sich gegen den Missbrauch des Waldes wie wir unlängst im Hambacher Forst in der Nähe von Köln erfahren konnten. Warum also diesen Wald nicht zum Gegenstand eines Vortrages beim Senioren-Nachmittag in Lauenburg zu machen? Besonders wenn man als Referentin eine erfahrene Waldpädagogin wie Ute Lange aus Hermannsburg gewinnen kann.

Nur deren Vortragstitel „Was haben Frauen im Wald zu suchen?“ irritierte zunächst die gut 140 Besucher im “Mosaik“. Aber Ute Lange kam schnell auf den Punkt, denn Frauen spielen nicht nur in der Mythologie des Waldes eine besondere Rolle: als Sammlerinnen, als Kräuterfrauen, als Heilkundige und schon in frühsten Jahren traten sie auch als Jägerinnen auf. In Deutschland sind 11 Millionen Hektar der Fläche mit Wald besetzt, davon befindet sich die Hälfte in Privatbesitz, davon gehört wieder ein Drittel dieser Fläche Frauen.

Diese haben sich seit langem auch in männlichen Berufen breit gemacht: Försterinnen gibt es überall, ebenso Forstarbeiterinnen, die schweres Holz mit Traktoren bewegen, sogar als Köhlerinnen haben sie sich bewährt. Nicht zu vergessen die „Kulturfrauen“, die bei der Wiederaufforstung abgeholzter Waldflächen nach dem zweiten Weltkrieg helfen mussten. Ihnen hat die damalige Bundesregierung ein Denkmal in Form eines Münzmotivs auf der Rückseite des alten 50 Pfennig-Stücks gewidmet.

Heute ist der gute alte Waldspaziergang ein wenig in Vergessenheit geraten. Ute Lange warb um seine Wiederentdeckung, denn der Wald spricht alle Sinne des Menschen an. In jeder der vier Jahreszeiten lässt sich dieser unterschiedlich erleben, nicht nur von Frauen, sondern auch für Männer, der Wald spricht besonders Kinder an, die dessen Wunder auf vielfältige Weise und ganz unterschiedlich entdecken.

Mit großem Beifall dankten die Besucher dieses Senioren-Nachmittages der Referentin Ute Lange. Ganz sicher werden die Lauenburger Senioren ihren Wald nun mit ganz anderen Augen betrachten. Die muss der Besucher nur auftun, um dessen Zauber zu spüren.

Im Anschluss gab es für die Besucher im Mosaik noch etwas ganz anderes auf die Ohren. Der Lauenburger Musiker Werner Krzenzck brachte die Seniorinnen und Senioren mit Keyboard, Akkordeon und Gesang in Stimmung und Bewegung, ließ sie singen, hüpfen und schunkeln. Aber das gehört inzwischen trotz unterschiedlicher Musik-Richtungen zum Programm der Lauenburger Senioren-Nachmittage.

Der Seniorenbeirat hat inzwischen rund 200 Notfalldosen und Mappen verkauft. Den weiteren Vertrieb hat inzwischen die Rufer-Apotheke Hillgruber in der Alten Wache in Lauenburg übernommen.