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Eigentümerin will sich gegen Stromkasten vor ihrem Haus wehren

Stromkasten vor altem Fachwerk-Kaufmannshaus in der Lauenburger Altstadt sorgt für Ärger

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Lauenburg (LOZ). Die Kombination von neuen und alten Materialien und Designs kann sehr reizvoll sein. In der Lauenburger Altstadt sorgt diese Kombination nun für Ärger. Denn vor dem alten Kaufmannshaus in der Elbstraße wurde nicht etwa ein schickes bauliches Objekt installiert, ein dunkelgrauer großer Kasten ist es geworden, der zur Stromversorgung am Ruferplatz sorgt. Damit will sich die Eigentümerin aus Potsdam nicht abfinden. Doch im Bauamt sieht man die Sache gelassen. „Das ist alles rechtens“, so Bauamtsleiter Reinhard Nieberg.

Die Eigentümerin hat ihren Mieter Uwe Schramm eine Vollmacht erteilt, damit er sich um die Stromkästen kümmern kann. „Die verschandeln die Fassade des Gebäudes“, so Schramm. „Man hat uns auch vorher nicht informiert, plötzlich standen da diese riesigen Kästen“, ergänzt Uwe Schramm. Das wolle man so nicht hinnehmen. „Unser Ziel ist es, dass die Kästen dort wieder wegkommen. Wenn dies nicht möglich ist, fordern wir von der Stadt eine Entschädigung, einen Anwalt haben wir schon eingeschaltet“, erklärt Schramm. „Das Gebäude wurde 1993 aufwendig saniert, die Stromkästen stelle eine echte Wertminderung des Gebäudes dar“, begründet Schramm das Vorhaben.

Doch das die Kästen dort wieder wegkommen, scheint eher unwahrscheinlich. „Die bisherige Versorgung war in einer absenkbaren Vorrichtung untergebracht. Dies war optisch sicherlich die ideale Unterbringung, hat aber bei den bekannten Hochwasserereignissen immer Schaden genommen. Nach 2013 haben wir einen alternativen Standort gesucht. Letztlich mussten wir uns aufgrund der Rahmenbedingungen für den jetzt gewählten Standort entscheiden. Er liegt zweifelsfrei im öffentlichen Straßenraum und bedurfte daher keine baurechtlichen oder nachbarrechtlichen Genehmigungen. Da bislang für keinen Verteilerkasten formelle denkmalrechtliche Genehmigungen erteilt wurden, haben wir den Standort mit der Unteren Denkmalschutzbehörde beim Landrat des Kreises Herzogtum Lauenburg lediglich abgestimmt“, erklärt Nieberg.

Nieberg räumt aber ein, dass die montierten Kästen insbesondere in der Höhe nicht den bestellten Kästen entsprechen. „Insoweit gibt es noch Handlungsbedarf, den wir wiederum mit der ausführenden Baufirma und der Denkmalschutzbehörde abzustimmen haben. Grundsätzlich wird der Standort aber nicht in Frage gestellt“, erklärt Nieberg. Große Änderungen wird es aber wohl auch nicht in der Größe der Stromkästen geben.

Die Stromkästen optisch zu verstecken, wie es bereits einige Vorschläge gibt, komme auch eher nicht in Betracht. „Ich kann mir kaum vorstellen, an dieser Stelle eine Hecke zu pflanzen oder ein Fachwerk-Motiv aufzukleben. Aber noch führen wir Gespräche über das weitere Vorgehen“, sagt der Bauamtsleiter.