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Zeit zum Genießen: „Die Elbe. Ganz in Ruhe.“

Mit dem Raddampfer und dem NDR von Bleckede zur Elbphilharmonie

 

Lesezeit: 5 Minuten

Lauenburg (LOZ/wre). Nach fast einjähriger Planung und Vorbereitung wird der NDR die Sendung „Die Elbe. Ganz in Ruhe“ an Bord des Dampfers Kaiser Wilhelm produzieren. Die Produktion der Sendung findet am Samstag, 13. Mai statt. Wer dann mitfahren möchte, hat noch die Gelegenheit einige der wenigen Restkarten zu bekommen.

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An diesem Tag fährt der Kaiser Wilhelm um 9.30 Uhr ab Bleckede über Boizenburg, Lauenburg, Geesthacht (Schleuse) und Hoopte bis in den Hamburger Hafen. Die Fahrt endet an den St.Pauli Landungsbrücken. Für den Transfer Lauenburg-Bleckede sowie Hamburg-Lauenburg sind Busse organisiert. Die Kapazität ist für dies Fahrt begrenzt. Einige wenige Restplätze sind für diese Fahrt aber noch verfügbar. Inclusive Bus-Transfers, Frühstück, Mittagessen, Kaffee und Kuchen kosten diese einmalige Dampferfahrt 78 Euro. Tickets sind nur per Mail unter tickets@raddampfer-kaiser-wilhelm.de erhältlich.

Ein besonderer Fluss verlangt nach einem besonderen Fernseherlebnis. „Die Elbe. Ganz in Ruhe.“ – der Titel ist auch das Motto der fünfstündigen Fahrt auf dem historischen Raddampfer „Kaiser Wilhelm“, die das NDR Fernsehen zu Pfingsten zeigt.

Die Reise führt von Bleckede bis nach Hamburg zur Elbphilharmonie durch schöne und interessante Landschaften. Das Außergewöhnliche bei diesem Projekt: Wir wollen die fünf Stunden in sehr reduzierter Form abbilden, die Einstellungen lange stehen lassen, damit die Bilder und Töne ihre Kraft entfalten können.

Gastgeber ist „Hallo Niedersachsen“-Moderator Arne-Torben Voigts. Gesprächsgäste an Bord sind unter anderem Fernsehköchin und „Slow-Food“-Expertin Sarah Wiener, Deutschlands bekanntester Zeitmanager und Ko-Autor des Buches „Simplify your Life“, Lothar Seiwert, sowie Pe Werner, Sängerin im Tourneestress. Sie alle gehen mit mehr als einhundert Dampfer-Fans auf die 70 Kilometer lange Reise.

„Wir möchten unsere Zuschauer einladen zu einer ungewöhnlichen Entdeckungsreise. ‚Die Elbe. Ganz in Ruhe.‘ ist ein Gegenentwurf zu der oft vorherrschenden Dramaturgie des Schneller, Höher, Weiter. Wir nehmen uns mit dieser Produktion Zeit für Bilder, Geschichten und gute Gespräche. Ein spannendes Experiment“, so Frank Beckmann, NDR Programmdirektor Fernsehen.

„Völlig verrückte Idee“, sagte Arne-Torben Voigts, als er das erste Mal von „Die Elbe. Ganz in Ruhe.“ hörte. Der Moderator des Regionalmagazins „Hallo Niedersachsen“ und von „Lust auf Norden“ im NDR Fernsehen war gleich Feuer und Flamme für die Idee. Mit Stress und Zeitdruck kennt er sich aus: So moderierte er „Hallo Niedersachsen“, als das Fußball-Länderspiel Deutschland-Niederlande im November 2015 wegen eines möglichen Attentats in Hannover kurzfristig abgesagt wurde. Alle waren hektisch, Arne-Torben Voigts behielt die Ruhe – und „Hallo Niedersachsen“ wurde für diese Ausgabe mit dem Bremer Fernsehpreis ausgezeichnet.

An Bord unterhält sich Arne-Torben Voigts mit Prominenten über die Reise und ihre persönlichen „Ruhe-Zonen“. Fernseh-Köchin Sarah Wiener erzählt, wie wichtig „Slow-Food“ ist, Sängerin Pe Werner schildert, wie sie sich vom Tournee-Stress erholt. „Wenn Du es eilig hast, gehe langsam“, sagt Zeitmanager Lothar Seiwert und erklärt, wie jeder in einer beschleunigten Welt seine Zeit zurück gewinnen kann. Außerdem dabei: der norddeutsche Non-Stop-Weltumsegler, Bestsellerautor und Abenteurer Wilfried Erdmann und die Gelassenheits-Trainerin und Journalistin Sabine Asgodom.

Kapitän Markus Reich wird wieder den über 100 Jahre Raddampfer steuern. Die Schifffahrt wurde ihm nicht in die Wiege gelegt – er wurde der Schifffahrt in die Wiege gelegt: Markus Reich (58) kam 1958 auf einem Binnenschiff in Schnackenburg (Niedersachsen) zur Welt. Sein Vater war Schiffer und begeisterte seinen Sohn schon von klein auf für große Pötte. Er stellte seinen Sohn auf einen Hocker, damit er vom Steuerstand aus den Bug sehen konnte. So lenkte Markus Reich sein erstes Binnenschiff, noch bevor er in die Schule ging.

Markus Reich besitzt vier Chemie-Tanker, die auf dem Rhein verkehren. Er ist der letzte noch aktive Reeder in Lauenburg. Aus diesem Grund wird er 2013 gefragt, ob er den Verein des Raddampfers führen und Kapitän werden möchte. Er sagt sofort ja. „Ich bin in Lauenburg aufgewachsen“, so Markus Reich. „Als Kind habe ich immer die ‚Kaiser Wilhelm‘ gesehen und davon geträumt, einmal auf der Brücke zu stehen. Als es dann tatsächlich soweit war, war das schon ein großer Moment in meinem Leben!“

Der Raddampfer stammt aus einer Zeit, in der das Reisen noch langsam war. Im Jahr 1900 lief die „Kaiser Wilhelm“ bei der Dresdner Maschinenfabrik und Schiffswerft AG vom Stapel. Bis 1970 war sie auf der Weser als Fahrgastschiff eingesetzt. Heute ist der nahezu 60 Meter lange Dampfer im Sommerhalbjahr als fahrendes Denkmal auf der Elbe unterwegs und startet von seinem Heimathafen Lauenburg aus zu Tagestouren nach Hitzacker, Bleckede und Hoopte.

Der Raddampfer gehört dem fast 400 Mitglieder zählenden Verein zur Förderung des Lauenburger Elbschifffahrtsmuseums und wird von einer ehrenamtlichen Crew betrieben. Auf der Weser war das Schiff für 523 Personen zugelassen, heute sind nur noch 270 Passagiere erlaubt.

Wegen ihres geringen Tiefgangs gehören Raddampfer seit jeher zur Elbe. Bereits 1861 wurde der erste tägliche Linienverkehr mit einem Raddampfer zwischen Lauenburg und Hamburg eingerichtet. Hundert Jahre später wurde diese Art der Flussschifffahrt in Lauenburg eingestellt und die Ära der Lauenburger Raddampfer war zunächst vorbei. Bis neun Jahre später, 1970, die „Kaiser Wilhelm“ an die Elbe kam.

Wer bei der Tour nicht selber dabei sein kann, hat die Möglichkeit die Aufzeichnung am 5. Juni von 12 bis 17 Uhr im NDR zu sehen und den Fluss, das Schiff, die Natur, die Orte und Menschen entlang des Stroms zu beobachten und zu genießen. Dabei erfahren sie Wissenswertes und Hintergründiges – etwa über die Menschen, die in Bullenhausen auf Hausbooten leben, und über die die Geschichte der ehemaligen Salzstraße, die in Lauenburg die Elbe quert.