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SPD Lauenburg kritisiert Norbert Brackmanns Nein zur Ehe für alle

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Lauenburg (LOZ). Die SPD Lauenburg freut sich über die „Ehe für alle“. Vergangenen Freitag beschloss der Deutsche Bundestag das „Gesetz zur Einführung des Rechts auf Eheschließung für Personen gleichen Geschlechts“. Die Abgeordneten der Linken, des Bündnis '90/Die Grünen und der SPD stimmten geschlossen dafür, aus der Union allerdings nur 75 der 309 Fraktionsmitglieder. „Der Lauenburger Abgeordnete der CDU, Norbert Brackmann, stimmte mit Nein und gewährt so einen unverfälschten Blick auf seine rückwärtsgewandte Weltsicht“, erklärt Immo Braune, Mitglied des Lauenburger Ortsvereinsvorstandes.

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„Brackmann begründet sein Nein zuallererst mit dem Kindeswohl, das er anscheinend gefährdet sieht. Norbert Brackmann verweigert sich damit wissenschaftlichen Erkenntnissen, die belegen, dass es für das Kind unerheblich ist, welches Geschlecht die Eltern haben“, so Immo Braune. „Im Gegenteil: Kinder von homosexuellen Eltern weisen ein höheres Selbstwertgefühl auf“, fügt Braune hinzu.

Die Lauenburger Genossen kritisieren auch Brackmanns weitere Äußerungen, die stark an die Rhetorik der AfD erinnern würde und auch inhaltlich unangebracht sei. „Herr Brackmann scheint Verlustängste zu haben, die nicht nachzuvollziehen sind. Weder werden weniger Kinder geboren werden, noch wird den bereits bestehenden Ehepaaren irgendetwas weggenommen. Für heterosexuelle Menschen ändert sich rein gar nichts“, kommentiert Renate Peters, SPD-Ortsvereinsvorsitzende, verärgert Brackmanns Begründung.

Martin Scharnweber, Fraktionsvorsitzender der SPD-Stadtvertretung, kritisiert deutlich Brackmanns Wortwahl: „‚Nachhaltigkeit‘, ‚Erhalt der Lebensgrundlagen‘, ‚Sicherung des eigenen Nachwuchses‘ – das sind Wörter, die in diesem Zusammenhang nichts zu suchen haben. Homosexuellen indirekt vorzuwerfen, diese Dinge durch die Ehe für alle zu gefährden, entbehrt jeder Grundlage.“

„Menschen auf ihre Sexualität und ihre Zeugungsfähigkeit zu reduzieren, ist nicht nur eines Bundestagsabgeordneten unwürdig, sondern auch allen Menschen gegenüber. Es schließt bspw. die Menschen aus, die zeugungsunfähig sind oder einfach keine Kinder bekommen wollen, weil sie es sich nicht leisten können. Die von Brackmann angesprochenen Probleme werden nicht dadurch gelöst, dass nur Mann und Frau heiraten dürfen“, merkt Heide Harris, stellvertretende Ortsvereinsvorsitzende, abschließend an.