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Bürgermeister Thiede versucht Zuversicht bei den Senioren zu streuen

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Lauenburg (LOZ). Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt. Da stand für das geplante Veranstaltungszentrum Mosaik plötzlich das Soltstraatenhus für die Lauenburger Senioren auf dem Programm. Die als Aushilfs-Quartier und Provisorium gedachte Restauration erwies sich bei Veranstaltern und Besuchern als Volltreffer und für den als Redner vorgesehenen Stadtbaurat Nieberg tauchte nun doch plötzlich Bürgermeister Andreas Thiede vor den gut 100 Besuchern im pickepacke vollen Saal im Soltratenhus auf.

Viel mehr hätte der Seniorenbeirat auch in dieser Lokalität nicht unterbringen können. Trotz der Fülle, die zum Zusammenrücken zwang, gab es von allen Seiten einhelliges Lob. Und da auch die Musik mit dem Geesthachter Musikanten Reinhard Kirsch sich diesem Rahmen anzupassen wusste, blieben irgendwann Passanten auf der Straße stehen und wunderten sich über derartige Jubel-Arien.

Doch zunächst blieb alles im Rahmen. Der Bürgermeister verzichtete auf ein Rede-Manuskript und ließ seine betagten Bürger die Fragen stellen. Es erwies sich, dass Andreas Thiede sich gut auf diese besondere Art eines Interviews eingestellt hatte und auch entsprechend präpariert war. Und die Seniorinnen und Senioren hatten einiges auf dem Herzen.

Natürlich galt eine der ersten Fragen der Brandruine im Herzen der Lauenburger Oberstadt. Die Verwaltung der Stadt müht sich an diesem Projekt ab, hat Gespräche mit dem Eigentümer geführt, hat einen Abriss eingeplant. „Aber uns dazwischen gegrätscht ist die Denkmalsbehörde“, erläutere der Bürgermeister, „und hat uns angewiesen, dass nichts verändert werden darf“. Nachfrage aus dem Publikum: „Will die Behörde etwa die Ruine als erhaltenswert einstufen?“

Nächstes Thema: das Vier-Sterne Hotel: der Bürgermeister räumte seine eigenen Zweifel ein. „Es gab auch bei mir gute Gründe nicht weiter zu machen. Aber wir haben Lösungen gefunden. Jetzt bin ich wieder zuversichtlich, dass wir den Bau schaffen“.

Die Themen wechselten: neue Kindergärten sind in der Planung, der Edeka-Neubau kommt nicht von der Stelle, obwohl hier eine besonders wichtige Position berührt wird, die andere Planungen nach sich zieht. Auch hier hat Bürgermeister Thiede Hoffnung auf Fortschritte. Vielleicht noch im August?

Die Verkehrssicherheit in Lauenburg ist besonders für die Senioren ein Problem, die sich auf den Fußwegen von rüpelhaften Radfahrern bedroht fühlen, gelbe Säcke wurden angesprochen, die trotz Sturm und Regen auf ihre Abholung warten, aber vorher bereits ihren Inhalt auf die Straßen ergießen.

Irgendwann endete auch der Fragen-Marathon: offensichtlich hatte der Bürgermeister auch die meisten Fragen zur Zufriedenheit beantwortet oder aber Klärung in Aussicht gestellt.

Die Seniorinnen und Senioren konnten sich nun ihrem Kaffee-Gedeck widmen oder sich ungehemmten Fröhlichkeit hingeben. Weil sich alle an diesem Nachmittag richtig wohlfühlten, da klang dann auch die Holstein Hymne durch den Saal: “Im schönen herrlichen Holstein-Land, da wird die Sau geschlacht`, da wird die Wurst gemacht“. Ursprünglich ein Loblied auf die Grünkohlzeit, aber in Lauenburg lässt sich das auch im Mai mit Vergnügen anstimmen.