Der Umgang mit dem Tod in den Fokus gerückt
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- Veröffentlicht: Montag, 16. September 2019 13:29
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Lauenburg (LOZ). Letzter Halt Endstation? Unter diesem provokanten Titel hat der Freundeskreis Hospiz Geesthacht in einem Workshop in Lauenburg einen Raum geöffnet. Einen Raum, den die Teilnehmerinnen mit einem sehr lebendigen Austausch rund um das Thema Endlichkeit gefüllt haben.
Das Allgemeinwissen und die Alltagserfahrung zu den Fragen rund um die Prozesse am Ende eines jeden Lebens gerät immer mehr in Vergessenheit, weil die wenigsten von uns Gelegenheit haben, in die selbstverständliche Tradition der Sterbebegleitung hineinzuwachsen und wir normalerweise erst spät in unserem Leben zum ersten Mal mit dem Tod und einem Sterbenden konfrontiert werden. Da ist es ein Anliegen des Freundeskreis Hospiz Geesthacht, auch den Menschen ohne spezielle berufliche Kenntnisse Möglichkeiten anzubieten, wie sie die Menschen, die ihnen nahestehen, auch im Sterben nicht alleine lassen müssen.
In der kleinen Gruppe, die sich an den vergangenen Freitagabenden im Lauenburger BeLaMi getroffen hat, haben sich die Teilnehmerinnen unter fachkundiger Anleitung intensiv mit der eigenen Sterblichkeit auseinander gesetzt. Im teilweise sehr persönlichen Austausch traten ungewohnte Blickwinkel zutage und alle Teilnehmerinnen haben von den unterschiedlichen Erfahrungen der Anderen profitiert.
Daneben waren aber auch ganz praktische Handlungsmöglichkeiten zu entdecken. Welche Bedürfnisse hat jemand, der im Sterben liegt und welche Unterstützung ist angemessen? So wurde am praktischen Beispiel erlebt, wie Märchen ihre Wirkung entfalten oder die Schwingungen eines gesungenen Liedes uns berühren. Aber auch Berührung ganz konkret wurde besprochen und die Frage: „Kann ich vielleicht einfach die Hand massieren?“ Tipps und neuen Ideen wurden ausgetauscht.
Ausgehend von der Idee der Koffergeschichten, die im Frühsommer im Bahnhof ausgestellt waren, stellte sich die Gruppe die Frage: „Was packe ich in meinen Koffer?“ So richtig konnte das keiner gleich beantworten. Einig waren sich aber alle, „der Groll – der bleibt draußen“. Eine Teilnehmerin hatte eine wunderbare Idee dazu: „Ich stelle mir das schön vor: ein Koffer mit allem Wichtigen drin, den ich auf meiner Reise dabei habe. Und wenn ich „drüben“ ankomme, habe ich gleich alles, was ich brauche.“
„Der Gesprächsbedarf ist enorm“, stellten die beiden Mitarbeiterinnen des Freundeskreis Hospiz Geesthacht fest. „Wir erleben, dass die Menschen heute eher bereit sind, das Tabu, das das Thema Tod und Sterben umgibt, zu brechen und Dinge eher auszusprechen. Dieses Angebot wird auf jeden Fall wiederholt.