Linke: Lauenburg braucht ein Jobcenter
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- Veröffentlicht: Montag, 20. Januar 2020 19:22
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Lauenburg (LOZ). In Lauenburg leben mehr als 1.600 Menschen, die auf Leistungen des Jobcenters angewiesen sind. Aber Lauenburg ist die einzige Stadt im Kreis Herzogtum Lauenburg die nicht über einen eigenen Jobcenter-Standort verfügt.
„Dieser Zustand ist nicht länger hinnehmbar und muss unverzüglich beendet werden. Die betroffenen Menschen in Lauenburg und Umgebung sind grob benachteiligt“, empört sich Manfried Liedke, Fraktionsvorsitzender der Linkspartei im Kreistag.
Während Ratzeburg und Schwarzenbek mit ähnlichen Fallzahlen über je ein eigenes Jobcenter verfügen, müssen die Betroffenen in Lauenburg für jeden Behördengang in eine andere Stadt fahren. Wer z. B. ein Überbrückungsdarlehen benötigt, muss für die Beantragung, die Bewilligung und die Auszahlung in der Regel dreimal nach Geesthacht fahren. Nicht nur für Alleinerziehende oder Menschen mit einem Handicap ist dies immer mit einer kleinen logistischen Herausforderung verbunden. Nach Ansicht der Linksfraktion sei dies auch unter ökologischen Gesichtspunkten ein klimapolitischer Irrsinn.
Dabei ist die Forderung nach einem eigenständigen und regelmäßigen Beratungsanagebot in Lauenburg nicht neu und es liegen bereits seit Jahren entsprechende Beschlüsse der Gremien des Kreises und der Stadt Lauenburg vor. Liedke: „Wir verweisen auf eine Forderung des Hauptausschusses der Stadt Lauenburg von 2011 und auf einen bereits 2010 erfolgten einstimmigen Beschluss des Kreistages für ein dortiges Jobcenter. Leider hat der ehemalige Landrat die Beschlüsse seinerzeit nicht gegen den Widerstand der Geschäftsführung des Jobcenters umgesetzt.“
Die Linksfraktion hatte Anfang 2019 erneut einen entsprechenden Antrag in den Kreistag eingebracht. Dieser wurde in die zuständigen Ausschüsse verwiesen. „Zwischenzeitlich,“ so Liedke, „wurde ein völlig unzureichender Kompromiss mit der Jobcenter-Geschäftsführung geschlossen, der lediglich eine lockere Abfolge von Informationsveranstaltungen und ähnlicher Angebote in Lauenburg vorsieht. Mit Gleichbehandlung hat das nichts zu tun. Für die Betroffenen bleibt es ein untragbarer Zustand. Die Linke wird sich weiter für einen Jobcenter-Standort in Lauenburg einsetzen.“
Die Linksfraktion veranstaltet in ihrer Reihe „Fraktion vor Ort“ am Mittwoch, 29. Januar, um 18.30 Uhr eine öffentliche Fraktionssitzung zu dem Thema im Restaurant Ponte Vecchio, Büchener Weg 9 in Lauenburg. Interessierte Gäste sind hierzu herzlich eingeladen.
Außerdem findet am Donnerstag, 30. Januar, um 17.30 Uhr im Künstlerhaus Lauenburg, Elbstraße 54 eine ebenfalls öffentliche Sitzung des Kreistagsausschusses für Soziales, Bildung und Kultur statt. Liedke: „Es würde die dortige Diskussion sicherlich beflügeln, wenn viele Betroffene bei der Sitzung anwesend wären und sich in der Fragestunde zu dem Thema selbst einbringen würden. Das wäre ein kleines Stück gelebte Demokratie.“