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Tatort „Wohnzimmer“ auf dem Lauenburger Wochenmarkt

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Lauenburg (LOZ). Die Blumenvase liegt auf dem Fußboden, die Blumen sind herausgefallen, die Lampe ist umgekippt…. wie oft mag es in vielen Wohnzimmern in Deutschland so aussehen? Eigentlich sollte doch die eigene Wohnung allen Bewohner(innen) einen sicheren und geschützten Ort bieten. Im Jahr 2019 sind 111 Frauen von ihrem (Ex-) Partner getötet worden. 15 Frauen waren es in Schleswig- Holstein, das sind über 3 Mal mehr als im Bundesdurchschnitt.

Das Netzwerk Gewaltprävention in Lauenburg hat den Internationalen Tag „Nein zu Gewalt gegen Frauen“ (25.11.) zum Anlass genommen, um erneut auf das Thema aufmerksam zu machen. Am Samstag, 28. November, haben die Frauen des Netzwerkes Sabine Vogel vom ToM, Claudia Löding vom Quartiersmanagement Lauenburg Mitte, Friederike Betge als Gleichstellungsbeauftragte sowie Sabine Wöhl von der Frauenberatung Herzogtum Lauenburg den „Tatort Wohnzimmer“ auf dem Lauenburger Wochenmarkt aufgebaut.

Auch konnten 50 der traditionellen Brötchentüten mit dem Slogan „Gewalt gegen Frauen kommt nicht in die Tüte“ zwar nicht mit Brötchen, aber mit Infoflyern und einem geschmückten Tannenzweig an Kundinnen und Kunden der Lauenburger Tafel weiter gegeben werden.

Hinsehen und Handeln – nicht Wegsehen wurde von den Betrachtern gefordert, damit nicht noch mehr Frauen und Kinder unter Partnerschaftsgewalt leiden müssen und oft lebenslange Schädigungen behalten. Die Nachbarschaft ist gefragt. „Haben Sie mal eine Tüte Mehl für mich?“ war eine der Fragen, die Nachbarn stellen können, wenn es in der Wohnung nebenan scheppert. Die kurze Unterbrechung durch das Klingeln kann schon Schutz für die betroffene Frau bedeuten und ihr ermöglichen aus der Situation zu gehen.

Um sich selbst nicht zu gefährden, ist die sicherste Unterstützung die Polizei per Notruf zu informieren. Eine weitere Möglichkeit ist die, der Frau Flyer über Hilfsmöglichkeiten zukommen zu lassen. Die Frauenberatung ist unter der Nummer: 04151 / 813 85 und das Frauenhaus unter 04151 / 75 78 zu erreichen. Weitere Informationen sind auch auf der Website zu erhalten: www.frauen-in-not-schwarzenbek.de. Das Bundeshilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ ist in 17 Sprachen tags und nachts unter der Telefonnummer 08000 / 11 60 16 zu erreichen.