Frischer Wind auf der Hitzler Werft
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- Veröffentlicht: Dienstag, 09. März 2021 13:00
Vater-Sohn-Gespann übernimmt Traditionsbetrieb
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Lauenburg (LOZ). Die Hitzler Werft in Lauenburg steht unter neuer Leitung. Seit Anfang März sind Marek Klimenko, bisheriger Konstruktionsleiter der Werft, und sein Sohn Kai Klimenko die neuen Geschäftsführer und Eigentümer der Werft.
"Die Übernahme der Geschäftsführertätigkeit auf der Hitzler Werft ist für mich ein lang gehegter Traum und Krönung meiner bisherigen Tätigkeit auf der Werft", erklärt Marek Klimenko, der seine Ausbildung zum Techniker im Bereich Schiffbau in Polen genoss und seit 1990 für die Hitzler Werft tätig ist, zunächst im Modellbau, später als Konstrukteur, Projektleiter und schließlich als Leiter des Konstruktionsbüros.
Die Hitzler Werft in Lauenburg baut, repariert und konstruiert seit 1885 Schiffe - vom Eisbrecher über Schlepper bis hin zu Binnenschiffen oder Bohrinselversorgern wurden insgesamt über 800 Schiffe abgeliefert. Derzeit befindet sich ein Planierschiff mit Hybridantrieb für die Hamburg Port Authority im Bau. "Schon seit langem sind wir im Spezialschiffbau tätig. Das Planierschiff passt somit gut in die Reihe und stellt ein interessantes Projekt für uns dar. Vor allem die Nutzung alternativer Antriebstechniken wird perspektivisch immer wichtiger in der maritimen Welt. Da freut es uns mit dem geplanten Hybridantrieb mit gutem Beispiel voranzugehen", so Kai Klimenko.
50 Mitarbeiter sind derzeit im Unternehmen beschäftigt, insgesamt arbeiten fast 100 Personen auf dem Gelände der Hitzler Werft. Vom Schiffbauer, über Maschinenbauer hin zu Konstrukteuren und Ingenieuren sind alle Spektren des Schiffbaus abgedeckt. Marek Klimenko: "Wir sind stolz auf unsere Mitarbeiter, die teilweise seit mehreren Generationen auf der Hitzler Werft arbeiten. Damit werden wir unserem Anspruch gerecht ein Familienunternehmen und wichtiger Arbeitgeber für die Region zu sein." Neue Auszubildende werden zum September gesucht - von pandemiebedingten Produktionsrückgängen kann also keine Rede sein. "Wir sind derzeit voll ausgelastet und bisher von den Folgen der Pandemie verschont geblieben. Nachdem bereits im vergangenen Jahr mehrere Großreparaturen und Umbauten durchgeführt worden sind, liegt dieses Jahr der Fokus vor allem auf unserem aktuellen Neubau", so Marek Klimenko. Eine dieser Reparaturen war die Erneuerung des Hecks des Raddampfers "Kaiser Wilhelm", einem von nur zwei historischen Raddampfern in Deutschland.
Neben den zahlreichen Umbauten und Reparaturen, welche die Hitzler Werft durchführt, ist den neuen Geschäftsführern vor allem ein verstärktes Engagement im Neubau ein Herzensanliegen. „In Lauenburg werden seit über 100 Jahren Schiffe gebaut. Der Schiffbau ist unsere große Leidenschaft. Da liegt es nahe, dass wir diese Tradition fortführen und reaktivieren wollen“, so Marek Klimenko.