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Nina Scheer besucht Klimaschutzprojekt der Kirchengemeinde Lütau

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Lütau (LOZ). Bereits 2012 setzte sich die Kirchengemeinde Lütau das Ziel, klimaneutral zu werden. Durch einen Umbau der Wärmeversorgung und den Einsatz von Erneuerbarer Energie aus Holzhackschnitzeln und Solarthermie, plant die Kirchengemeinde zukünftig ihre CO2-Emissionen im Vergleich zur aktuellen Versorgung mit Erdgas um etwa 100 Prozent zu reduzieren.

Die örtliche SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Nina Scheer besuchte gemeinsam mit dem Regionalmanager der AktivRegion Sachsenwald-Elbe Georg Küpper das in diesem Sommer zu vollendende Projekt und ab Herbst 2021 in Betrieb gehen wird. Ebenfalls anwesend waren Michael Eggers und Olaf Dey des Kirchengemeinderates Lütau und Annette Piening vom Klimaschutzbüro der Nordkirche, die die Entstehungsgeschichte und Funktionsweise der neuen Anlage erläuterten.

„Es ist toll zu sehen, wenn auch denkmalgeschützte Gebäude mit Erneuerbaren Energien versorgt werden und sich dies auch noch vollständig in die Gebäudearchitektur einbinden lässt“, so Nina Scheer. Mit Verweis auf die in der Kirche unter den Sitzbänken und auch dem Altarraum eingebaute Fußbodenheizung sei es beeindruckend, dass hierdurch auf ökologischem Weg alte Bausubstanz klimaschützend erhalten bleibt. Zudem werde ein faktisch neuer, da vielseitig jahreszeitenunabhängig nutzbarer Raum geschaffen, etwa für kulturelle Begegnungen. Die Kirchengemeinde Lütau zeige auf eindrückliche Weise, welche innovativen Lösungen durch das Engagement von engagierten Bürgern beim Umstieg auf Erneuerbare Energien für den Klimaschutz gefunden werden können.

Der Energiebedarf der Kirche St. Dionys und St. Jakobus, des Pastorats und des Kindergartens von aktuell etwa 140.000 kWh/a wird zukünftig aus einer Kombination von Solarenergie und Nutzung eines Holzhackschnitzkessels statt mit Erdgas gedeckt werden. Die Solarwärme wird mit einer Kollektorfläche von 40m² gewonnen. In der Heizperiode werden Hackschnitzel aus eigenen Knickholzflächen in einem Heizkessel von 40 - 100 kW zur Wärmegewinnung eingesetzt.

Michael Eggers, Kirchenvorstand in Lütau, erklärt seine Motivation so: „Für uns als Kirchengemeinde ist es wichtig, bestehende Möglichkeiten für den praktischen Klimaschutz auch zu ergreifen und so unserer Verantwortung für die Bewahrung der Schöpfung gerecht zu werden. In unserer Region bietet sich die Nutzung der Knickholzreste auf den landwirtschaftlichen Flächen an, die unsere Vorfahren ja auch bereits genutzt haben. Damit wollen wir die regionalen Kreisläufe stärken und uns unabhängig von Energiepreissteigerungen machen. Ohne die Unterstützung durch unsere Förderer wären wir mit diesem Projekt vermutlich noch nicht so weit gekommen.“

„Die Nordkirche möchte zeigen, wie das Thema Klimaschutz in konkretes Handeln übersetzt werden kann und alle Interessierten in der Nordkirche und darüber hinaus zu eigenem Engagement einladen“, ergänzt Annette Piening vom Umwelt- und Klimaschutzbüro der Nordkirche. „Deshalb freuen wir uns, dass auch das Informationsangebot in Zusammenarbeit mit den Ehrenamtlichen der Kirchengemeinde konkrete Formen annimmt.“ Den Anfang bilden eine Bilddokumentation und ein Podcast auf der Webseite der Kirchengemeinde. Schautafeln und Bildungsangebote für Kinder und Schulklassen vor Ort werden folgen.

Als ausgewählte Maßnahme des Klimaschutzmanagements der Nordkirche wurden für das Projekt Mittel der Nationalen Klimaschutzinitiative in Höhe von 200.000 Euro bewilligt. Weitere Mittel in Höhe von 100.000 Euro erhielt das Projekt von der EU durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und dem Land Schleswig-Holstein über die AktivRegion Sachsenwald-Elbe. Die weiteren Kosten teilen sich die Kirchengemeinde Lütau, der Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg und die Nordkirche.