Ortsdurchfahrt Lauenburg bleibt weiter für Radfahrende gefährlich – konkrete Maßnahmen nicht in Sicht
- Details
- Veröffentlicht: Mittwoch, 30. Juni 2021 19:17

Lesezeit: 2 Minuten
Lauenburg (LOZ). Nach der letzten Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Energie und Digitalisierung ist der ADFC Lauenburg entsetzt. CDU und LWG blockieren eine Verbesserung der Sicherheit für Radfahrende und Zufußgehende an der Ortsdurchfahrt der B 5. Beide Parteien lehnen das vom Planungsbüro PGV aus Hannover entwickelte Schutzstreifenkonzept ab.
Da gehört schon einige Gedankenakrobatik dazu, eine heute gefährliche Situation zu negieren und dafür einen Schutzstreifen zur Gefahrenquelle hochzustilisieren, so der ADFC Lauenburg.
„Auch die SPD tat sich eher mit einer halbherzigen Unterstützung des vorgelegten Verkehrskonzepts und weiteren Fragen zu Nebenschauplätzen hervor. Einzig die Grünen bekannten sich klar zum Vorschlag der Verwaltung.
Damit ist nach mehr als drei Jahren Diskussion und Entwicklung leider eine Riesenchance verpasst worden. Stattdessen wird ein neues Konzept für Lauenburg gefordert, obwohl das Konzept von 2010 nur ansatzweise umgesetzt worden ist“, ADFC-Sprecher Peter Junge.
Auch der in der Sitzung vorgelegte 7 Punkte - Vorschlag von CDU und LWG enthält neben der Aufforderung an die Verwaltung Alternativrouten zu entwickeln im Wesentlichen Allgemeinplätze, wie mehr Radabstellbügel, mehr Werbung für das Stadtradeln.
„Nicht einmal bei ihrem Vorschlag für einen Fahrradrastplatz konnten LWG und CDU eine konkrete Idee unterbreiten“, zeigt sich Junge enttäuscht.
Der ADFC-Sprecher weiter: „Der grob skizzierte Vorschlag der CDU für mögliche Alternativrouten ist für Radfahrende, die den Ort zügig durchqueren wollen, wegen der Umwege völlig ungeeignet. Bei CDU und LWG ist bisher nicht angekommen, dass auch Radfahrende einen Anspruch auf direkte und einigermaßen komfortable Radrouten haben.
Die Forderung von CDU und LWG, nun zügig einen Radweg parallel zur B 5 zu realisieren, klingt wie Hohn, war doch ausführlich dargelegt worden, dass für einen Radweg der Platz nicht ausreicht.“
Der ADFC unterstützt die Idee, sichere Fahrradrouten in der Stadt zu entwickeln, so zum Beispiel vom Birnbaumkamp über die Stettiner Straße, Triftweg zu den Schulen. Aber auch dort wird es nicht ohne Einschränkungen für den KFZ-Verkehr gehen. Der Verkehrsraum ist nun einmal begrenzt. Auch werden für sichere Führung und Querung der Straßen erhebliche finanzielle Mittel bereitgestellt werden müssen. Insgesamt geht der ADFC von einem Programm für die nächsten 10 Jahre aus.
„Die Ausschusssitzung hat einmal mehr gezeigt, dass die Politik in Lauenburg mehrheitlich noch nicht dabei ist, an der vom Land beschlossenen Radstrategie 2030 für Schleswig-Holstein mitzuwirken. Der ADFC wird sich gern in einen konstruktiven Planungsprozess einbringen“, schließt Peter Junge ab.