Seniorenheim Uhlenspeegel will um 81 Prozent die Zuzahlung der Heimbewohner erhöhen
- Details
- Veröffentlicht: Freitag, 25. Oktober 2019 19:23

Lesezeit: 2 Minuten
Mölln (LOZ). Das Seniorenheim Uhlenspeegel in Mölln hatte am Mittwoch zum Infoabend eingeladen. Hintergrund ist ein Schreiben vom 30. September, in dem eine Erhöhung des Heimentgeldes von mehr als 81 Prozent bekannt gegeben wurde.
Bei vollem Haus, es kamen Angehörige und Heimbewohner, sollte die Erhöhung durch Herrn Schott, Herrn Pflügge (Mea Vita Neumünster GmbH) sowie Herr Kessler (Einrichtungsleiter) begründet werden. Herr Schott sollte seine Berechnungen zur Erhöhung darstellen und erklären, jedoch wurde hier nur ganz allgemein gesprochen und keinerlei echte Fakten benannt. Ulrich Woßlick, Stadtvertreter der Stadt Mölln unterbrach den unsachlichen Bericht und ausschweifende Erklärungsversuche von Herrn Schott und stellte die Frage, ob das Personal erst nach drei Jahren mit einer Erhöhung des Entgeldes rechnen könnte, oder weiter wie Sklaven mit Unterbezahlung gehalten würden. Die Sklavenhaltung wurde fast spöttisch von Herr Pflügge bestätigt. Gisela Hillmann, ebenfalls Stadtvertreterin der Stadt Mölln, hatte sich gut vorbereitet, was man von Mea Vita Neumünster GmbH nicht sagen konnte, wie sie betont. „Es ist ein Muss, dass das Personal endlich mehr Geld bekommt, aber es kann doch nicht sein, dass das eine Erhöhung um über 81 Prozent gerechtfertigt.“
Auch das Ankündigungsschreiben, fehlerhaft und für einige Heimbewohner brachte es schlaflose Nächte und Ängste, wurde von Hillmann hinterfragt.
Es handelt sich hier um Zahlen, die als Antragsgrundlage zu Pflegesatzverhandlungen ausgearbeitet wurden, die aber, ohne dass die Verhandlung abgeschlossen wurde, den Heimbewohnern als Erhöhung ohne weitere Erklärungen bekannt gegeben wurde. „Es konnte von den Herren von Mea Vita Neumünster GmbH nicht einmal spontan erklärt werden, wer mit am Verhandlungstisch sitzt“, so Hillmann.
Auch aus dem Publikum gestellte Fragen wurden nicht beantwortet, man erzählte um den heißen Brei und kam nicht auf den Punkt. „Schade, denn so gingen Heimbewohner und Angehörige ohne Antworten nach Hause. Wir warten jetzt erst einmal ab, bis die Verhandlungen abgeschlossen sind und dann warten wir auf die Mitteilung vom Seniorenheim Uhlenspeegel. Sollte es bei einer Erhöhung von über 81 Prozent bleiben und kein Entgegenkommen gezeigt werden, müssen wir uns zusammenschließen, um diesen großen Absturz in die Altersarmut zu vermeiden. Wir werden hinterfragen, nach welchen tariflichen Strukturen das Personal bezahlt wird, damit das Personal endlich eine vernünftige, würdige Entlohnung erhält. Ich bin in Zusammenarbeit mit dem Pflegestützpunkt bereit, dem entgegenzutreten und stehe auch offen für Heimbewohner und Angehörige ehrenamtlich zu Verfügung ( Gisela.Hillmann@moelln.de )“, erklärt Gisela Hillmann.