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Bundesweite Studie zur Mundgesundheit von Kindern: Schleswig-Holstein in der Spitzengruppe

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Kiel (LOZ). Die Mundgesundheit von Kindern in Schleswig-Holstein ist im bundesweiten Vergleich vorbildlich. Das belegt eine aktuelle Studie im Auftrag der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege (DAJ). Dabei wurden allein im nördlichsten Bundesland mehr als 32.000 Kinder im Schuljahr 2015/16 zahnärztlich untersucht. Das Ergebnis: 84 Prozent der untersuchten 12-jährigen Sechstklässler in Schleswig-Holstein haben ein kariesfreies bleibendes Gebiss. Im Bundesdurchschnitt liegt dieser Wert nur bei 78,8 Prozent. Die aktuelle Studie ergab weiter, dass bei den untersuchten 12-Jährigen durchschnittlich 0,33 Zähne an Karies erkrankt waren. Im Bundesdurchschnitt lag dieser Wert bei 0,44.

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„Das zeigt, dass wir in Schleswig-Holstein mit unserer kontinuierlichen Zahnprophylaxe national und international eine Spitzenposition in der Mundgesundheit bei Schülern belegen“, sagt die Lübecker Zahnärztin Dr. Martina Walther aus dem Vorstand des Landesausschuss zur Förderung der Jugendzahnpflege (LAJ).

Zum ersten Mal wurde bundesweit auch die Zahngesundheit der 3-Jährigen in Kindertagesstätten untersucht. Danach leiden bundesweit bereits 13,7 Prozent der Kleinen unter Karies. In Schleswig-Holstein sind es nur 10,5 Prozent der insgesamt 5.530 untersuchten Kinder in dieser Altersklasse.

Leider tritt Karies an Milchzähnen bereits im frühkindlichen Alter auf und gilt als häufigste chronische Erkrankung im Vorschulalter. „Die mundgesundheitliche Chancengleichheit bleibt eine Herausforderung für die Prophylaxe“, sagt Zahnärztin und LAJ-Vorstandsmitglied Dr. Sabine Herlitzius. Trotz der guten Ergebnisse haben immer noch einige Kinder bereits im Milchgebiss einen sehr hohen Kariesanteil und sind dadurch in ihrem Allgemeinzustand beeinträchtigt. Für diese Zielgruppe engagieren sich in Schleswig-Holstein seit vielen Jahren im Landesausschuss zur Förderung der Jugendzahnpflege der öffentliche Gesundheitsdienst, die Zahnärzte und Krankenkassen gemeinsam. In Kindertagestätten und Schulen wird das Ziel verfolgt, Milchzähne und die bleibenden Zähne vor Karies zu schützen.

Die aktuellen Daten belegen, dass in den vergangenen zwei Jahrzehnten alle Kinder in Deutschland von der Kariesprophylaxe erheblich profitiert haben. Auch bei dem Drittel der Kinder mit den schlechtesten Karieswerten ist ein ähnlich hoher Rückgang der Karieslast zu verzeichnen wie bei der Gesamtgruppe. Die Umsetzung der 2016 veröffentlichten „Erweiterten DAJ-Empfehlungen zur Prävention frühkindlicher Karies“, die Handlungsempfehlungen für Kindertagesstätten und das Elternhaus enthalten, ist ein Schritt in die richtige Richtung und muss weiter forciert werden. Dies ist besonders wichtig, da die Zahlen der 6-Jährigen in den ersten Klassen diesen Rückgang der Karieslast nicht widerspiegeln. „Deshalb ist das tägliche Zähneputzen Zuhause und im Kita-Alltag von allergrößter Bedeutung, um bereits vom ersten Zahn an die tägliche Zahnpflege einzuüben “, sagt Susanne Mix aus dem LAJ-Vorstand.

Ein Baustein in diesem Angebot zur Erhaltung der sehr guten Werte und zur weiteren Verbesserung ist die Aktion „Wir putzen Zähne“ des LAJ. Hier wurden inzwischen mehr als 750 Kitas in Schleswig-Holstein mit einer Urkunde und einer Plakette an der Eingangstür ausgezeichnet. Damit wird sichtbar: Hier wird auf die Zahngesundheit unserer Kinder geachtet! Mindestens einmal täglich werden dort in allen Gruppen die Zähne geputzt. Mundgesundheitliche Chancengerechtigkeit für alle Kinder bleibt eine Herausforderung für die Prophylaxe, damit diese vor Zahnschmerzen und Folgeschäden bewahrt werden.