Fehler
  • Das Template für diese Ansicht ist nicht verfügbar! Bitte einen Administrator kontaktieren.

Infektionen mit Hepatitis B nehmen in Schleswig-Holstein zu

Lesezeit: 2 Minuten

(LOZ). Die Zahl der diagnostizierten Hepatitis-B-Infektionen nehmen in Schleswig-Holstein zu. Im Jahr 2015 wurden 50 Fälle mit der virusbedingten Leberentzündung gemeldet, im Jahr 2016 waren es 86 und bis Mitte Juli dieses Jahres sind es bereits 74 Fälle. Besonders betroffen ist die Landeshauptstadt mit bisher 16 Meldungen für das laufende Jahr, 2015 war das die Zahl für das komplette Jahr, 2016 waren es insgesamt 22 Meldungen. Auch in den Kreisen Plön mit aktuell 11 Meldungen (2015: keine, 2016: eine Meldung) und Rendsburg-Eckernförde mit bisher zehn Meldungen für 2017 (2015: keine, 2016: sechs Meldungen) ist die Steigerung bemerkenswert. Das teilt die IKK classic unter Bezug auf aktuelle Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) mit.

{loadposition google}

Warum bei mehr Menschen eine Infektion mit dem Hepatitis-B-Virus festgestellt wird, beantwortet die RKI-Statistik nicht. „Seit 2015 gibt es für Hepatitis-B-Infektionen zwar neue Meldekriterien“, erläutert Peter Rupprecht von der IKK classic. „Das erklärt aber nicht den Anstieg, weil wir nur die Daten nach Änderung der Falldefinition verwendet haben.“

Hepatitis B: Ursache, Anzeichen, Behandlung

Hepatitis B ist eine Leberentzündung, die vom gleichnamigen Virus (HBV) verursacht wird. Der Erreger wird über Blut und andere Körperflüssigkeiten wie Sperma, Speichel und Muttermilch übertragen. Häufig wird die Erkrankung über infiziertes Blut an Hautwunden oder Schleimhäuten weitergegen. Da aber kleinste Mengen von Blut für eine Ansteckung genügen, können auch gemeinsam benutzten Zahnbürsten und Rasierapparate oder unzureichend desinfizierte Tattoo- und Piercing-Instrumente risikoreich sein. Stark gefährdet sind auch Drogenabhängige, die sich Spritzen oder Kanülen teilen und Personen, die keinen Safer Sex praktizieren.

Von der Ansteckung bis zum Auftreten erster Symptome können bis zu sechs Monate liegen. Hepatitis B beginnt zunächst durch unspezifische Anzeichen wie Durchfall, Muskel- und Gelenkschmerzen, Appetitlosigkeit und leichtes Fieber. Im weiteren Verlauf können sich Haut, Schleimhäute und das Weiße im Auge gelb färben. Mediziner sprechen von Ikterus bzw. Gelbsucht. Eine akute Hepatitis B kann sich zur chronischen entwickeln, was schwerwiegende Komplikationen wie eine Leberzirrhose verursachen kann.

Eine akute Hepatitis B heilt in etwa 90 Prozent der Fälle von selbst und ohne Folgen aus. Wichtig sind während der Rekonvaleszenz körperliche Schonung und Verzicht auf Alkohol und andere leberschädigende Substanzen. Die chronische Hepatitis B ist nicht vollständig heilbar, wird aber medikamentös behandelt, um Folgeschäden zu vermeiden oder zumindest zu minimieren.

Schutz durch Impfung und aktiver Vorbeugung

Die wirksamste Vorsorge vor Ansteckung mit HBV ist die Impfung. „Die Ständige Impfkommission des Robert Koch-Instituts empfiehlt die Immunisierung aller Kinder, sie gehört zu den Impfungen, die die gesetzlichen Krankenkassen bezahlen“, sagt Peter Rupprecht. „In den meisten Fällen wird sie in Kombination mit anderen Standardimpfungen bereits nach dem zweiten Lebensmonat verabreicht.“ Haben Eltern die Impfung bei ihren Kindern versäumt, sollte sie spätestens vor dem Schulstart nachgeholt werden.