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Wenn die süße Lust zur Last wird

AOK rät zum sparsamen Umgang mit Zucker

 

Lesezeit: 3 Minuten

Geesthacht (LOZ). Morgens im Müsli, mittags im Sandwich, nachmittags im Donut und abends in der Pizza: Zucker begleitet uns durch den Tag. Er ist nicht nur im Essen, sondern auch in zahlreichen Getränken enthalten. Und das mitunter in riesigen Mengen. "20 Gramm Zucker auf 0,2 Liter sind bei Softdrinks keine Seltenheit", sagt AOK-Ernährungsberaterin Wiebke Westphal.

Sogar in vielen Lebensmitteln, die gar nicht süß schmecken, ist Zucker enthalten, wie zum Beispiel im Heringssalat, Rotkohl aus dem Glas oder in den sauren Gurken. Dass liegt an den vielfältigen Eigenschaften der Zuckerstoffe. Sie sorgen nicht nur für Süße, sondern können Fülle und Konsistenz geben, als Geschmacksverstärker und Konservierungsmittel dienen. Weil sie zudem preiswert sind, greift die Industrie gerne, oft und großzügig in den Zuckertopf. Kein Wunder also, dass wir mehr Zucker zu uns nehmen als uns guttut.

„Gut 32 Kilogramm verbrauchen wir Deutschen pro Kopf und Jahr, das sind über alle Altersgruppen verteilt etwa 90 Gramm Zucker am Tag“, sagt Westphal. Rund doppelt so viel wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) für vertretbar hält. Diese empfiehlt, nicht mehr als zehn Prozent, idealerweise nur fünf Prozent, der täglichen Kalorien als Zucker aufzunehmen. Das entspräche einer Menge von etwa 50 Gramm für Erwachsene oder 25 Gramm für Kinder.

Die Fakten zeigen: Mit dem süßen Verführer maßvoll umzugehen ist aus gesundheitlicher Sicht unbedingt zu empfehlen, denn er steht in dringendem Verdacht, krank zu machen. Wissenschaftlich gesichert ist, dass gezuckerte Getränke das Risiko für Übergewicht und Diabetes erhöhen. Karies oder Krankheiten wie Arterienverkalkung, bestimmte Krebsarten, Demenz und Depressionen werden mit Zucker in Verbindung gebracht: Eindeutig bewiesen sind diese Zusammenhänge bisher jedoch nicht.

Während es bei Getränken vergleichsweise einfach ist, dem Zucker aus dem Weg zu gehen, ist das bei vielen Fertigprodukten äußerst mühsam – selbst mit einem stets kritischen Blick auf die Zutatenliste. Denn nicht nur hinter dem Begriff Saccharose, der für Haushaltszucker steht, steckt Zucker. Auch hinter Begriffen wie Maltodextrin, Glukosesirup oder Molkenerzeugnis verbergen sich Substanzen, die zum Zuckergehalt eines Lebensmittels beitragen.

Verbraucherschützer kritisieren: Bezeichnungen wie „ohne Zuckerzusatz“ oder „ungesüßt“ vermitteln oft den Eindruck, ein Produkt enthalte kaum oder keinen Zucker. Tatsächlich können in dem einen oder anderen „ungesüßten“ Instant-Cappuccino rund 40 Prozent Zucker stecken und zwar über die Zutat Süßmolkenpulver.

Die bessere Alternative sind ohnehin Lebensmittel, die wenig be- und verarbeitet sind und eine natürliche Süße enthalten, wie zum Beispiel frisches Obst. Ideal als süße Zutat in selbst gebackenem Kuchen, Fruchtjoghurt oder Eis. Bleibt man außerdem vielseitig in der Auswahl und nährstoffschonend in der Zubereitung, kann es gelingen: Lecker essen und gleichzeitig gesund genießen.

 

Zucker in Gramm*

Anzahl

Zuckerwürfel

150 g (1 Portion) Apfel-Rotkohl aus der Konserve

18

6

150 g (1 Portion) Krautsalat

21

7

1 Riegel  Vollmilchschokolade

12

4

10 Weingummis

12

4

20 g (1 Portion) Tomatenketchup

23

8

50 g (5 Esslöffel) Knuspermüsli, Schoko

12

4

150 g (1 Becher) Fruchtjoghurt

21

7

15 g (5 Teelöffel) Cappuccino-Pulver Instant

9

3

250 ml (1 Glas) Cola

25

8

250 ml (1 Glas) Eistee

21

7

* Die angegebenen Zuckermengen sind Beispiele und variieren ja nach Produkt und Hersteller