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Fleisch aus guter Tierhaltung ist schwer zu finden

Lesezeit: 2 Minuten

(LOZ). Die Verbraucherzentralen haben die Haltungskennzeichnung für Fleisch überprüft. Das Ergebnis: Von den geprüften Produkten in verschiedenen Supermärkten und Discountern stammen weniger als zehn Prozent von Tieren aus besseren Haltungsbedingungen, als es der gesetzliche Mindeststandard vorschreibt. Verschiedene Kennzeichnungen schaffen außerdem Verwirrung beim Einkauf. Die „Haltungsform“ des Handels ist kein Tierwohllabel und ersetzt kein staatliches Tierwohlkennzeichen.

Seit April 2019 kennzeichnen acht Handelsunternehmen Fleischprodukte einheitlich mit dem Siegel „Haltungsform“. Das ist ein vierstufiges, freiwilliges Label für verschiedene Haltungsbedingungen. Mit Testkäufen in 14 Bundesländern haben die Verbraucherzentralen das Fleischangebot in den einzelnen Haltungsstufen geprüft und dabei 1.631 Produkte mit Haltungskennzeichnung verglichen.

Wenig Auswahl beim Einkauf im Supermarkt

„Weniger als zehn Prozent des von uns geprüften Fleischangebotes sind mit Stufe 3 und 4 gekennzeichnet. Diese stehen für deutlich bessere Haltungsbedingungen, als sie der gesetzliche Mindeststandard vorschreibt“, so Ernährungsexpertin Iris Buschmann von der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein. „Das ist zu wenig und schränkt die Auswahl beim Einkauf ein.“ Mit Haltungsstufe 4 ist fast ausschließlich Bio-Fleisch gekennzeichnet. Etwa ein Drittel der Produkte – meist Geflügelfleisch – stammt aus der Haltungsform 2. Hier liegen die Anforderungen kaum über dem Mindeststandard. Mehr als die Hälfte des Fleischangebots, überwiegend Schwein und Rind, sind mit der Haltungsform Stufe 1 gekennzeichnet. Das entspricht dem gesetzlichen Mindeststandard.

Label-Wirrwarr und undurchsichtige Kennzeichnung

Zwei Monate nach Einführung der neuen Kennzeichnung ist immer noch ein Drittel der Produkte nach den alten, händlerspezifischen Modellen gekennzeichnet. „Das ist nicht transparent, sondern verwirrt beim Einkauf“, kritisiert Iris Buschmann. „Wenn Händler ihrer Kundschaft mehr Durchblick bieten wollen, müssen sie konsequent mit der Haltungsform kennzeichnen.“ Um die Auswahl zu verbessern, muss Schweine-, Rind- und Geflügelfleisch auch in den Haltungsformen 3 und 4 gut verfügbar sein. Davon sind die Handelsketten noch weit entfernt und geben bisher auch keine Anreize, die zu einer Verbesserung des Angebotes in diesen Stufen führen.

Der Bericht und weitere Informationen zum Marktcheck sind zu finden unter www.verbraucherzentrale.sh